Das kann ja noch lustig werden

Stormarner Tageblatt   21.07.2018

Stormarner Wochenschau

Das kann ja noch lustig werden

Megi Balzer
Megi Balzer

Vorsorge Da mussten wir in der Redaktion auch zweimal hinschauen: Der Hospizverein Ahrensburg bot einen Workshop an, sich seinen Sarg selbst zu bauen. Unter fachlicher Anleitung die eigenen Ideen umsetzen. Das ist schräg, ja geradezu gruselig, mag man beim ersten Nachdenken feststellen. Der Tod, zumal der eigene Tod, ist in unserer Kultur immer noch mit einem Tabu behaftet. Da spricht man nicht drüber und beschäftigen will man sich damit schon gar nicht. Doch eines ist letztendlich sicher: Wir alle landen eines Tages in einem Sarg. Warum nicht in einem, den man selbst gebaut hat? Wo doch selber machen – neudeutsch DIY für do it yourself – voll im Trend liegt und man sich während der Bauphase auch sehr gut mit der eigenen Endlichkeit auseinandersetzen kann. Die einzige Frage die sich stellt: Wohin mit dem fertigen Sarg? Man will ihn ja nicht gleich nutzen! Unsere Karikaturistin Megi Balzer ist um Antworten nie verlegen und hat eine Idee auch zeichnerisch festgehalten. Ob das jedermanns Sache ist?

Nachsorge Mein Gott, was war das für ein populistisches Getöse vor der Wahl. Und jetzt? Totentanz. Das Thema Ausbaubeiträge wurde in Oldesloe hektisch diskutiert, abgestimmt und Beschlüsse wurden wieder einkassiert, als hinge der Weltfrieden davon. Alle musste unbedingt noch vor der Wahl passieren. Herausgekommen ist die wohl schlechteste aller möglichen Situationen: Es bleibt alles wie es ist. Die neue Gesetzeslage wird nicht berücksichtigt, die Betroffenen werden nicht entlastet. Das wollte in dieser Form keine Partei, aber den anderen mal einen Schritt entgegenkommen – nein, das wollten sie noch weniger. Dann kommt sowas dabei raus.

Ende 2017 wurde quasi in letzter Minute beschlossen, die damals gültige Satzung um ein Jahr verlängert, um auf die damals noch ausstehende Gesetzesänderung angemessen reagieren zu können. Okay. Ein Jahr Bedenkzeit. Sechseinhalb Monate sind schon rum, jetzt ist Sommerpause, also werden auch die Monate sieben und acht ergebnislos verstreichen. Dass gleich im September ein Beschluss gefasst werden könnte, ist eher unwahrscheinlich. Bei der FBO wird man sich vergnügt die Hände reiben und ansonsten nichts tun, denn die Beschlusslage spielt der Gruppierung in die Karten. Ende des Jahres läuft nämlich die Satzung aus. Ohne eine neue werden keine Ausbaubeiträge mehr erhoben werden können – Wahlversprechen eingelöst, ohne einen Finger rühren zu müssen. Das wird noch lustig werden, wer sich wem annähert oder auf Blockade schaltet.

Künstlich Kunst ist vergänglich, und weg ist weg. So könnte man lapidar den Abriss der Duwe-Stele an der Grundschule Stapelfeld kommentieren. Natürlich wird sie kaum jemand vermissen, weil der Standort nicht wirklich ein öffentlicher Ort war. Trotzdem wird sie fehlen. Der Kreis Stormarn hat damit begonnen Kunstwerke im öffentlichen Raum zu dokumentieren. Allzu viele sind es noch nicht. Vom Großenseer Maler Harald Duwe ist nur ein Werk in Großensee aufgeführt. Die Stele in Stapelfeld hätte gut dazu gepasst, aber das Interesse an der Rettung des Kunstwerks war nicht so groß wie die Befürchtung, Geld zu versenken. Zwar hätten sich die Kulturstiftung und wohl auch der Kreis beteiligt, aber selbst dann wäre der Ausgang ungewiss gewesen. Lässt sich eine reparaturbedürftige, 50 Jahre alte, fünf Meter hohe und acht Tonnen schwere Stele überhaupt noch unversehrt umsetzen? Vermutlich nicht. Kunst ist sogar vergänglich, wenn sie zu einem großen Teil aus Beton besteht. Rolf Blase Andreas Olbertz Stephan Poost

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