Archiv des Autors: CDU Bad Oldesloe

Betrachtungen zum Wochenausklang: Fluch und Segen – multifunktional

Stormarner Tageblatt   09.02.2019

Stormarner Wochenschau

Fluch und Segen – multifunktional

Megi Balzer
Megi Balzer

Patrick Niemeier und Stephan Poost

Weichen gestellt Erst fiel das erste gemeinsame Gewerbegebiet zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein in zwei Ausschüssen durch, nun haben die Gemeindevertreter in Stapelfeld aber doch zugestimmt. Grund des zögerlichen Neins: der Verkehr. Grundsätzlich gilt für alle Projekte, dass die Bürger keine weiteren Belastungen mehr ertragen wollen. In Stapelfeld hätte ein „Nein“ jedoch nichts gebracht, denn der zusätzliche Verkehr wäre wohl in jedem Fall gekommen, weil Hamburg in jedem Fall erschlossen hätte. So siegte der Pragmatismus und der zukünftige „Minervapark“ hat die Chance, ein Vorzeigeprojekt zu werden. Für Stormarns Wirtschaft eine gute Nachricht.

Multifunktional Viele Veranstaltungsräume sind multifunktional. Das klingt gut und in so manchem Fall ist es das auch. Nicht vergessen darf man in seriösen Diskussionen allerdings auch, dass Multifunktionalität Segen und Fluch ist, weil ein Saal eben an Charme und Nutzbarkeit einbüßt, umso mehr er irgendwie alles sein und können muss. Natürlich steckt hinter dem von Lokalpolitikern oft vorgetragenen Mantra etwas „multifunktional“ zu planen, der Wunsch , Geld zu sparen und zugleich zu suggerieren, dass man an alle denkt. Bei der anstehenden Sanierung der Oldesloer Festhalle stand eigentlich nie die Multifunktionalität zur Debatte, gehörte sie doch seit den 1970er Jahren zum erfolgreichen Konzept. Doch plötzlich wird dieses Thema wieder auf den Tisch gebracht, so dass der Eindruck entsteht, es sei von der Verwaltung womöglich geplant, die Festhalle in einen reinen Theatersaal zu verwandeln, wenn die Lokalpolitik nicht aufpasse. Wenn man diesen Verdacht oft genug wiederholt, führt das zu politischer Brunnenvergiftung, weil es – zum Beispiel bei den Oldesloer Liberalen – so klingt, als ob Interessen von Schulen und Kulturschaffenden sich widersprächen und die Kulturabteilung der Stadt sich eine Halle unter den Nagel reißen wolle. Wenn dann gleichzeitig wieder besseren Wissens und Aussagen von Lehrern sowie Schulleitungen die Raumnot von Schulen mit einer Sanierung der Festhalle verknüpft wird, ist das am Ende Stimmungsmache oder Ausdruck von Unkenntnis. Vielleicht macht man es einfach so, wie unsere Karikaturistin es sieht und lässt die Festhalle wie sie ist – quasi als Baudenkmal mit dem Charme der 1970er Jahre – , dann kann es wenigstens zu keinem inszenierten und provozierten Streit zwischen Kulturszene und Schulleitungen kommen.

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„Unique“-Schule in Bad Oldesloe?

Stormarner Tageblatt   08.02.2019

Es könnte bereits in diesem Sommer losgehen

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Eigentlich sollte das Thema noch gar nicht so richtig an die Öffentlichkeit gelangen. Bad Oldesloes Bürgeramtsleiter Thomas Sobczak schaute entsprechend überrascht und ein wenig erschrocken, als Jörn Lucas (CDU) im aktuellen Bildungs-, Sozial- und Kulturausschuss unter dem Punkt „Mitteilungen und Anfragen“ von einem durchaus spannenden Projekt berichtete. „Eine Bekannte von mir ist in ein Projekt involviert. Man hat mir berichtet, dass das Interesse besteht, in Bad Oldesloe eine Privatschule zu eröffnen“, so Lucas. „Es handelt sich um ein alternatives Schulkonzept. Das sieht man vielleicht nicht gleich bei uns in der CDU beheimatet als Thema, aber ich denke, wir sind da durchaus offen und gespannt“, sagte Lucas weiter.

„Eigentlich wollte ich das Thema erstmal im nicht-öffentlichen Teil ansprechen und ein wenig berichten“, zuckte Sobczak mit den Schultern. „Aber da das nun hier öffentlich angesprochen wurde, kann ich es ja durchaus bestätigen“, so der Bürgeramtsleiter weiter. „Das Projekt heißt Unique Stormarn und da es dazu auch eine Homepage gibt und Informationsveranstaltungen, denke ich auch nicht, dass das ein großes Geheimnis ist, die Informationen sind ja jedem zugänglich“, so Sobszcak weiter. Generell wolle er von der Lokalpolitik gerne wissen, ob sie sich so einem Projekt gegenüber offen zeige. „Aufmerksam geworden ist man auf Bad Oldesloe wohl dadurch, dass zu lesen war, dass die Kurparkschule wohl – laut dieser Aussagen – leersteht und man sich dann ja quasi mit einem Schulprojekt dort einmieten könne“, meinte Sobsczak. „Für uns ist es wichtig, ob wir diese Gespräche überhaupt weiterverfolgen sollen. Wenn der Ausschuss direkt sagt, dass er kein Interesse an so einer Schule in Bad Oldesloe hat, dann können wir das ja auch ablehnen“, führte der Bürgeramtsleiter weiter aus. So sei es schließlich damals bei der Waldorfschule gelaufen, die schlussendlich im Jahr 2012 in Bargteheide statt in der Kreisstadt eröffnet wurde.

Die Ausschussmitglieder äußerten zunächst keine Bedenken gegen eine Aufnahme der Gespräche mit der Initiative rund um die „Unique- Stormarn-Schule“. Laut eigener Aussage möchte der Verein sein ambitioniertes Projekt bereits im Sommer 2019/2020 starten. Träger der staatlich anerkannten Ersatzschule wäre der Verein Stormarii, der offiziell erst im Oktober 2018 mit Sitz in Elmenhorst gegründet wurde. Aktuell soll der erste Jahrgang mit ungefähr 30 Kindern starten. Geplant ist eine Ausrichtung auf die Jahrgänge eins bis acht.

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Oldesloer Schützen sammeln für das Hospiz Lebensweg

Markt   06.02.2019

Bürgerschützengilde von 1627 feierte Jahresbeginn mit Grünkohl und Tanz

Karl-Otto Bergmann, Kommandeur der Bürgerschützengilde, überreichte SabineTiedtke eine Spende für Lebensweg. Foto: Dirk Ahlers

Bad Oldesloe (om/ka). Am 26. Januar begann die Bür- gerschützengilde von 1627 das neue Jahr mit dem traditionellen Grünkohlessen, zu dem über 50 Gildemitglieder und Gäste aus Politik, Wirtschaft und befreundeten Vereinen kamen. Bereits beim Königsessen und Katerfrühstück des Gildefestes im Mai 2018 haben die Oldesloer Schützen eine Spendensammlung für das Hospiz Lebensweg Stormarn durchgeführt.

Der Erlös der Sammlung konnte nun im Rahmen des Grünkohlessens an die Mitbegründerin der Hospizbewegung, Sabine Tiedtke, übergeben werden.

Karl-Otto Bergmann, der der Bürgerschützengilde seit nunmehr 19 Jahren als Kommandeur vorsteht, wurde vom langjährigen Präsidenten und jetzigem Ehrenmitglied des Deutschen Schützenbundes, Gerhard Quast, für seinen über 40-jährigen Einsatz für den Schießsport und für seine sportlichen Erfolge mit der Ehrennadel des Präsidenten in Gold geehrt. Nach dem Grünkohlessen wurde noch ausgiebig weitergefeiert.

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Betrachtungen zum Wochenausklang: Guter Auftritt, schlechter Auftritt

Stormarner Tageblatt   02.02.2019

Stormarner Wochenschau

Guter Auftritt, schlechter Auftritt

Megi Balzer
Megi Balzer

Patrick Niemeier und Stephan Poost Papierflut Die Bäume wachsen nicht in den Himmel. Die Bäume nicht, aber die Papierberge, zumindest jene an den Bargteheider Schulen. Und nichts weist darauf hin, dass es an anderen Schulen anders ist. Die Idee, nun kopierfreie Tage auszurufen, taugt allenfalls dazu, das Problem zu benennen. Was nun kommen muss, ist eine Diskussion über den Sinn und Unsinn von 4 500 000 kopierten Blättern, mehr als 1000 pro Jahr, für jeden Schüler. Stichwort Digitalisierung. Doch Fakt ist bisher: Je mehr Computer, Handys, Tablets und Co. genutzt wurden, desto mehr Papier wurde parallel verbraucht. Schon in den 80er Jahren kursierte bei einem großen Automobilhersteller der Witz, das Archäologen, wenn sie denn das Werk in 1000 Jahren ausgraben, auf die Idee kommen könnten, eine Papierfabrik entdeckt zu haben. „Ja“, wird dann ein Archäologe sagen, „die hatten aber eine erstklassige Autowerkstatt!“

Reaktionszeit Die Oldesloer Stadtverwaltung hat Fehler eingeräumt und will es in Sachen Feuerwehr besser machen. So weit so gut! Doch wenn eine Verwaltung, wie im Falle der Kritik der Feuerwehr in Bad Oldesloe, nicht innerhalb eines Nachmittags sprechfähig ist und eine kurze Stellungnahme abgeben kann, dann stimmt etwas nicht. Die Öffentlichkeit will Antworten von den Verantwortlichen. Allerdings nicht Tage später, sondern dann, wenn ein Missstand publik wird. Es müssen ja keine Aufsätze sein.

Spannung Man darf gespannt sein, wie viele Schüler am 15. März zur angekündigten „Friday for future“-Demo nach Oldesloe kommen, schließlich zieht sich ein Riss durch die Schullandschaft und man streitet über die Frage, ob Schüler den Unterricht schwänzen dürfen, um zu demonstrieren. Kultusministerin Karin Prien kündigte bereits Sanktionen an. Die Frage bleibt auch, ob Regelverletzungen zum Konzept eines Protests gehören. Kritiker werfen den Schülern nun vor, der Unterrichtsausfall sei zusätzliche oder sogar die Hauptmotivation. Wenn man jetzt etwas boshaft wäre, könnte man den Schülern zurufen: „Hey, ist doch ganz einfach, geht dieser Machtprobe aus dem Weg, demonstriert nach der Schule!“ Wie gesagt, wenn man boshaft wäre…

Fähnchen „Ich mache das mit den Fähnchen!“, dachte sich ein Rümpeler Bürger und markierte die Hundekothaufen vor seiner Haustür mit bunten Schildern. Was mögen wohl die Hundebesitzer darüber denken, die ihren Hund an eben jener Stelle sein Geschäft verrichten lassen? Wir werden es nicht erfahren, denn sie werden sich wohl nicht zu Wort melden. Aber der Rümpeler Bürger scheint alles richtig gemacht zu haben, wenn keine weiteren Fähnchen mehr dazu kommen.

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Stadtverwaltung bittet Feuerwehr um Verständnis

Stormarner Tageblatt   01.02.2019

Desolate Löschteiche, nicht gelieferte Schutzkleidung, fehlender Notstrom: Oldesloe will Probleme lösen

 
 
 

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Die Kritik der Oldesloer Ortswehren an der Verwaltung war in ihrer Deutlichkeit auf den Jahresversammlung überraschend hart. Auch die Lokalpolitik zeigte sich erschrocken, als sie von den Missständen erfuhr (wir berichteten). „Uns wurde immer gesagt, dass das Verhältnis zu der Verwaltung eng und sehr gut sei. Das scheint ja irgendwie nicht ganz zu stimmen“, sagt unter anderem der Stadtverordnete Hendrik Holtz (Die Linke). Natürlich war man sich über Parteien und Fraktionen hinweg einig, dass versäumte Tätigkeiten und nicht eingehaltene Zusagen, dringend nachgeholt werden müssten. „Wir sind aber optimistisch, dass die Verwaltung das bereits jetzt aktiv angeht“, so der Fraktionsvorsitzende der CDU, Horst Möller.

Mittlerweile hat sich jetzt auch die Stadtverwaltung auf Nachfrage des Stormarner Tageblatts konkreter geäußert. Der Hauptgrund für die aufgetretenen Probleme sei der schon oft beklagte Personalmangel, heißt es aus dem Bürgermeisterbüro. „Die weiterhin anhaltenden personellen Engpässe in der Verwaltung, gepaart mit einem ungeplanten, langfristigen Dienstausfall im Bereich Feuerwehren haben dazu geführt, dass wichtige Maßnahmen nicht plangemäß umgesetzt werden konnten. Kurzfristige Nachbesetzungen sind aufgrund aufwändiger, gesetzlich vorgeschriebener Verfahren für Stellenbesetzung im Öffentlichen Dienst und der angespannten Arbeitsmarktsituation oftmals und auch in diesem Fall nicht möglich“, so Agnes Heesch, Sprecherin der Stadtverwaltung Bad Oldesloe. Doch genau in diesem Bereich setze die Verwaltung nach den alarmierenden Meldungen auf den Jahresversammlungen jetzt an. Dafür ist sogar eine neue Stelle geschaffen worden. „Um die volle Handlungsfähigkeit der Feuerwehren sicherzustellen und dem aufgestauten Mangel schnellstmöglich entgegenzuwirken, konnte für den Bereich Feuerwehren ab dem 1. Februar eine zusätzliche 0,75 Stelle besetzt werden, auch die bisherige halbe Stelle für den Bereich Feuerwehren wird voraussichtlich ab Februar wieder besetzt sein“, erklärt Heesch.

Auch ansonsten kommt jetzt Fahrt in die Aufarbeitung. Einige der angeführten Mängel waren unter anderem: Der Zustand der Einsatzzentrale in der Hauptfeuerwache in der Lübecker Straße, der ins Stocken geratene Aufbau eines Lagers für Großschadenslagen sowie die seit einem Jahr in Aussicht gestellten, aber nie eingetroffenen Schutzbekleidungen für die Jugendfeuerwehr. All das hatte der Oldesloer Ortswehrführer Kai-Uwe Gatermann in Anwesenheit von Bürgerworthalterin Hildegard Pontow und dem stellvertretenden Bürgermeister Horst Möller auf dem Tisch gebracht. Besonders fiel auch der Umstand auf, dass zum Teil Aufwandsentschädigungen nicht ausgezahlt wurden. „Das geht natürlich gar nicht“, so Christdemokrat Möller. Auch Vertreter anderer Fraktionen betonten, dass man so Ehrenamtler im schlimmsten Fall demotiviere und verprelle.

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