Kein Geld mehr für Moschee

Stormarner Tageblatt   25.06.2018

1000 Euro Zuschuss für das Fastenbrechen soll nicht mehr automatisch bewilligt werden

Patrick NiemeierBad Oldesloe Die Oldesloer Politik möchte das „Fastenbrechen“ in der Oldesloer Moschee nicht mehr jedes Jahr und ohne Diskussion automatisch fördern. Dieses Jahr solle es 1000 Euro Zuschuss noch geben. Darauf einigten sich die Mitglieder des Sozialausschusses. Mehrheitlich stimmten sie zu, der Moschee „ein letztes Mal“ 1000 Euro für das Fastenbrechen zu überweisen. Nur die SPD stimmte gegen diesen Vorschlag. „Wir haben das mal gemacht, als es die große sogenannte Flüchtlingswelle gab. Nun scheint es mir, dass dieses Geld schon fest eingeplant ist, und das darf nicht sein. Ich sehe nicht unbedingt den Bedarf und frage mich, ob wir generell Feste mit religiösem Hintergrund fördern sollten“, so Hajo Krage (SPD).

Er sehe nicht, dass das Geld aus der Integrationspauschale gezahlt werden könne, wie es die Verwaltung darlegt. „Diese Pauschale ist viel geringer, als die Kosten, die wir haben. Dementsprechend ist das städtisches Geld, das wir für das Fastenbrechen ausgeben“, so Krage.

„Dass es sich um eine Ditib-Gemeinde (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion ) handelt, sorgt bei uns für große Bauchschmerzen, auch wenn wir wissen, dass die Probleme mit Ditib nicht auf die Oldesloer Gemeinde zutreffen. Aber gerade wenn es ein Büfett ist, denke ich, dass es in den nächsten Jahren anders organisiert werden sollte. Die Teilnehmer essen ja dann tagsüber nichts, da können sie doch abends gemeinsam etwas mit zum Büfett bringen“, so Cornelia Steinert (Linke). Auch FDP und Grüne äußerten Bedenken, weil man Aktionen des Ditib generell nicht unterstützen wolle. Andererseits erlebe man gerade die Oldesloer Moschee als sehr offen. Daher könne man noch einmal zustimmen und müsse schauen, ob es nicht im nächsten Jahr andere Lösungen gebe.

„Ich sehe es anders. Es war ein offenes, gelungenes Fest. Wir waren da und es war eine schöne Veranstaltung. Ich finde aber auch, dass dieses Fördergeld kein Automatismus werden darf. Darüber müssen wir im nächsten Jahr reden“, so Jörn Lucas (CDU).

Generell blieb die zu klärende Frage im Raum, wie man in Zukunft mit der Förderung von Veranstaltungen umgehe, die einen religiösen Hintergrund haben.

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