Sozialausschuss – mehr Interessierte als Sitzplätze

Stormarner Tageblatt   25.06.2018

Die Sitzung des neuen BSKA begann verspätet, weil Mitglieder und Besucher umziehen mussten

Patrick NiemeierBad Oldesloe Stell’ dir vor, die Menschen interessieren sich für ein politisches Thema, kommen aber nicht in den Raum, in dem es besprochen werden soll. Das gab es schon häufiger in Bad Oldesloe. Mal war es die angeblich klemmende, mittlerweile aber reparierte Tür am Stadthaus, dann gab es Probleme für Menschen mit Handicap, jetzt ist es Überfüllung.

Gleich bei der ersten Sitzung des neuen Sozialausschusses wollte Hajo Krage (SPD) angesichts des Ansturms an Zuhörern offenbar ein Zeichen setzen und beantragte, dass die Sitzung nicht gestartet werde, bevor nicht ein geeigneter Raum gefunden sei, in dem alle Politiker, Bürger, Experten und Pressevertreter einen Sitzplatz finden. Der Geschäftsordnungsantrag wurde einstimmig angenommen – und die Sitzung kurzerhand verlegt. Schnell packte man fraktionsübergreifend und mit Hilfe einiger Besucher und eines Hausmeisters im Bürgerhaus an, wo der Sozialausschuss dann mit Öffentlichkeit tagen konnte.

Sowohl aus Teilen der Politik, als auch von Bürgern gab es trotzdem Kritik. Wenn mit Abenteuerspielplatz Erle, Nachbarschaftstreff Schanze, ein Jahresbericht des Kulturzentrums, Waldkindergarten und Flüchtlingshelfer so viele Themen auf der Tagesordnung stünden, sei doch davon auszugehen, dass viele Bürger kommen könnten. Weshalb dann nicht gleich nach einem Ort gesucht werde, der genügend Platz biete, lautete die Frage verschiedener Oldesloer. Auch wenn der kleine Umzug recht unterhaltsam gewesen sein mag, war es vor allem für einige Unterstützer der Erle mit kleinen Kindern ärgerlich, da sie mussten nun noch länger warten, bis ihr Tagesordnungspunkt aufgerufen wurde.

„Ich verstehe nicht, warum nicht von Anfang an ein Raum ausgesucht wird, in dem alle Menschen sitzen können und die Sitzung miterleben dürfen“, sagte Yannick Thoms, Vorsitzende des Oldesloer Beirats für Menschen mit Behinderung. Er habe das Thema schon öfter angesprochen Der Raum im Stadthaus sei nicht sehr gut geeignet. „Es geht nicht nur um Menschen mit einer Behinderung. Auch andere kommen von der Arbeit, sind müde oder einfach schon älter. Wenn man so viele interessante Themen auf der Tagesordnung hat, müsse man das besser planen“, so Thoms.

Seitens der Verwaltung wurde betont, dass man künftig besser darauf achten wolle, generell aber das Zimmer im Stadthaus der Raum für Sitzungen sei.

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