Stormarner Tageblatt 03.11.2018
Stormarner Wochenschau
Schlaglöcher sind bald von gestern
Stephan Poost Am Wege Alles braucht seine Zeit! So sagt es der Volksmund. Auf eine umfangreiche Sanierung der Straßen im schönsten Bundesland der Welt warten wir schon viele Jahre. Nun hat die Landesregierung Nägel mit Köpfen gemacht, einen Sanierungsplan er- und Geld bereitgestellt. Davon profitiert auch Stormarn. Unsere Karikaturistin nimmt es mit Humor und macht einen Vorschlag zur Abschaffung der geländegängigen Autos, denn die braucht man ja nicht mehr, wenn es bald auf frischem Asphalt durch den Kreis Stormarn geht. Ob es am Ende auch wirklich gut wird, das kann der Bürger erst in vielen Jahren sehen, denn bis 2030 wird es dauern, bis alle Straßen im Land und wohl auch im Kreis saniert sind. Da erfreut uns das alte Sprichwort: Am Ende wird alles gut, und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende!
Im Fluss Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich. Die Mensa im Oldesloer Schulzentrum bekommt eine „Pauker-Lounge“. Schön, mag man denken, na und? Pauken kommt aus dem mittelhochdeutschen vom Wort pûken und bedeutet ursprünglich schlagen. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das Fechten mit scharfen Waffen pauken genannt. Noch heute gibt es bei schlagenden Verbindungen den Paukarzt oder die Paukbrille. Und weil die Herren Studenten das Lernen mindestens so anstrengend fanden wie das Pauken, das Fechten, steht der Begriff heute für intensives Lernen, der Lehrer wurde zum Pauker. „Panta rhei“, sagt der Grieche, alles fließt. So auch unsere Sprache. Und was das jetzt mit der Mensa zu tun hat? Schwingt doch dabei auch die Hoffnung mit, dass in der „Pauker-Lounge“ gelernt und gelehrt wird und weniger geschlagen.
Im Gebüsch Ob eine Stadt einen sauberen und ordentlichen Eindruck macht, ist immer auch ein Ausdruck dessen, wie die Bürger mit ihrer Stadt umgehen. Eine Verwaltung muss das allerdings auch vorleben. Wenn also etwa am Parkhaus Königsstraße ein gefüllter Mülleimer seit Wochen im Gebüsch liegt und keiner ihn wieder an seinen Platz stellt, muss sich niemand wundern, dass auch die Bürger so lieblos mit ihrer Stadt umgehen. Dafür braucht es nicht mehr Personal, sondern offene Augen.