Auf der Suche nach einem neuen Bauamtsleiter

Stormarner Tageblatt   25.01.2019

Ende März soll Nachfolger von Thilo Scheuber feststehen / Soziale oder fachliche Kompetenz wichtiger?

Beschlossen: Thilo Scheuber wechselt zu Landrat Henning Görtz in die Kreisverwaltung. Der Zeitpunkt steht  nicht fest. Nie
Beschlossen: Thilo Scheuber wechselt zu Landrat Henning Görtz in die Kreisverwaltung. Der Zeitpunkt steht nicht fest. Nie

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Dass Oldesloes Bauamtsleiter Thilo Scheuber zum 1. Juli seinen Arbeitsplatz bei der Stadt in Richtung Kreisverwaltung verlässt, war ein Schock für Bürgermeister Jörg Lembke und die bereits durch Personalmangel belastete Verwaltung. Dass der Kreis Stormarn Scheuber gern als Nachfolger auf dem Posten des scheidenden Bauamtchefs sieht, unterstreicht die Kompetenz des Fachmanns.

Der Hauptausschuss der Stadtverordnetenversammlung hat sich auf seiner jüngsten Sitzung mit dem Thema Scheuber-Nachfolge beschäftigt und sich Gedanken über die Stellenbeschreibung gemacht.

Der FBO stieß es dabei unangenehm auf, dass im Bereich der sozialen Fähigkeiten und dem Umgang mit den Bürgern in dem Anforderungsbereich nicht die höchsten Prioritäten gesetzt wurden. „Wir wollen einen Bauamtsleiter, der sich mit den Bürgern gut austauschen kann, der ihre Sorgen versteht“, betonte Matthias Rohde.

„Wir suchen vorrangig einen Bauamtsleiter, der eben das Bauamt leitet“, machte Hauptamtsleiter Malte Schaarmann klar, dass fachliche Kompetenzen eben eine stärkere Gewichtung hätten. „Ich finde, wir können bei den fachlichen Kompetenzen eher Abstriche machen und das soziale stärker gewichten. Denn den fachlichen Bereich kann er oder sie sich dann ja noch aneignen“, so Rohde mit seiner Replik.

Die fachliche Befähigung in der Stellenanforderung geringer zu gewichten – dafür fand sich keine Mehrheit. Aber die übrigen Fraktionen und Ausschussmitglieder waren einverstanden, dass die Kompetenzen „Soziales Miteinander“ und Umgang mit den Bürgern in die Reihe der stärksten Gewichtung aufgenommen wurden.

Hendrik Holtz (Die Linke) machte dann noch ein anderes Problem in der Ausschreibung aus. „Wir haben gesehen, dass die Stelle in zwei halbe Steilen teilbar sein soll. Das macht aus unserer Sicht keinen Sinn. Das wird zu Konflikten führen. Wie soll das laufen? Machen dann zwei Leute dasselbe?“, so Holtz. Und Matthias Rohde sprang ihm bei: „Auch wir halten das für nicht zielführend. Das können keine zwei Halbtagsstellen sein. Dann kommt der eine mal hierhin und der andere mal dahin und wer führt mit wem dann die Mitarbeitergespräche.“

„Ich finde, dass das sehr wohl geht. Wir sollten das andersrum sehen, dass das auch Chancen birgt“, so Inga Marie Vosgerau (FDP). „Natürlich ist das machbar. Ich selbst habe früher im Jugendbereich der Stadt eine geteilte Leitungsposition inne gehabt. Das lief gut. Man teilt sich die Bereiche auf, natürlich hat man auch mal Konflikte, aber die lassen sich lösen“, schritt Personalrätin Karin Heinzen ein.

„Es ist sowieso auch so vorgeschrieben, solche Stellen als teilbar auszuschreiben“, erklärte Bürgermeister Lembke. Wenn sich zwei geeignete Kandidatinnen oder Kandidaten finden, die beide eine halbe Stelle wollten, müsse man darüber nachdenken. „Wir können das jetzt so oder so sehen. Aber man sollte das diskutieren, wenn die Bewerbungen soweit durch sind“, ergänzte Wolfgang Schmidt (Freie Wähler).

Apropos Bewerbungen: Hier ist noch unklar, welche politischen Vertreter den Prozess direkt begleiten werden. „Ich möchte nicht, dass wir uns nur auf vier festlegen und die kleinen Parteien werden dann ausgeschlossen“, so Holtz. Hier möchten sich die Lokalpolitiker nun überlegen, wie sie das absprechen können, so dass man in der Bewerbungsphase nicht mit einer ganzen Armada an Lokalpolitikern aufschlage. Die Bewerbungsfrist wird am 22. Februar enden. Ende März soll dann feststehen, wer Scheuber nachfolgt – so der Plan.

Wann nun genau Thilo Scheuber in die Kreisverwaltung wechselt, steht noch nicht fest. Alle Beteiligten haben aber Interesse an einem guten Übergang. „Ich werde mich dazu in Kürze mit dem Landrat abstimmen, wie wir das gestalten können“, so Oldesloes Bürgermeister Jörg Lembke. Natürlich werde der noch amtierende Bad Oldesloer Bauamtsleiter in das Auswahlverfahren der Bewerber beratend mit eingebunden.

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