Personalmangel stoppt Schulhof-Umgestaltung

Stormarner Tageblatt   14.02.2019

Kritik am Umgang mit den Kindern, die an den Planungen beteiligt wurden

Etwas trist und nur teilweise pädagogisch sinnvoll nutzbar:  Der Schulhof der Stadtschule hinter der Stadtbibliothek. Niemeier
Etwas trist und nur teilweise pädagogisch sinnvoll nutzbar: Der Schulhof der Stadtschule hinter der Stadtbibliothek. Niemeier

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Die Enttäuschung bei Stadtschule-Leiterin Sabine Prinz ist spürbar. „Ehrlich gesagt, habe ich nichts von der Verwaltung gehört. Ich hätte gedacht, dass man erstmal mit uns redet“, sagt sie. Es geht um die Sanierung und die Umgestaltung des Stadtschule-Schulhofes. Im Jahr 2018 war sie aus finanziellen Gründen in das Jahr 2019 verschoben worden. Jetzt teilte Bauamtsleiter Thilo Scheuber im Bau- und Planungsausschuss mit, dass die Umgestaltung erneut verschoben werden muss. „Ich muss leider mitteilen, dass eine weitere Bauamtsmitarbeiterin zum 1. April die Stadtverwaltung Bad Oldesloe verlassen wird“, so Scheuber in Richtung Politik. „Wir können daher einige Dinge nicht so abarbeiten, wie wir es uns gedacht hatten. Bevor wir den Schulhof der Stadtschule umgestalten können, sind andere Maßnahmen notwendig, die von der Ingenieurin begleitet werden sollten. Daher sieht alles nach einer notwendigen Verschiebung aus“, so Scheuber.

Erneut schlug also die Personalnot zu, die Bürgermeister Jörg Lembke schon seit einiger Zeit beklagt. Auch Bauamtsleiter Scheuber selbst wird zum Sommer die Stadtverwaltung in Richtung Kreis verlassen. Mittlerweile rumort es kräftig in den Fraktionen, weil sie sich den andauernden Schwund von Fachkräften in der Verwaltung nicht mehr erklären können. Die Diskussion wird immer wieder auch in den Ausschüssen auf den Tisch gebracht.

Als der CDU-Fraktionsvorsitzende Horst Möller davon erfuhr, dass die Schulhof-Umgestaltung erneut verschoben wurde, kommentierte es mit einem: „Ich finde es einfach nur traurig.“ Man werde sich hinsetzen müssen und Wege finden, wie dem Personalmangel effektiv und dauerhaft entgegengewirkt werden könne. So gehe es nicht weiter.

„Zahlreiche Spielgeräte auf dem Schulhof wurden in den vergangenen Jahren entfernt. Daher fehlt uns natürlich der Umbau. Hinzu kommt es, dass auch andere Erweiterungen zugesagt waren, die wir für unsere pädagogischen Konzepte brauchen“, so Schulleiterin Prinz. Ob man die Schulhof-Umgestaltung nun als Priorität oder als Luxusproblem sehe, sei sicherlich immer eine Frage der Perspektive, aber entscheidend sei der Umgang mit den Kindern. „Es war ein Beteiligungsprojekt. Und immer wieder wird betont, wie ernst man das nimmt und wie wichtig es ist, dass Kinder sich einbringen, nur wird das hier in der Stadt dann nicht gelebt. Wenn man das ernst meint, dann kann man so etwas nicht immer wieder verschieben. Denn wenn die Verschiebung wirklich kommt, sind die Kinder, die die Ideen für das Projekt hatten, gar nicht mehr auf unserer Schule“, so Prinz. „Die Kinder verstehen das noch viel weniger, als wir Erwachsene“, fügt sie an. Schon im vergangenen Jahr trafen sich Schüler daher mit dem Bürgermeister und äußerten ihren Unmut.

„Dass zuerst der Ausschuss über mögliche Verzögerungen informiert wird, ist normal, auch wenn das sicher nicht immer glücklich wirkt“, so Agnes Heesch von der Stadt Bad Oldesloe. „Andere Projekte haben auf Grund von Fördergeldzusagen Priorität, weshalb sie mit Blick auf die Personalplanung vorrangig sind. “

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