Betrachtungen zum Wochenausklang: Probleme trotz neuer Fahrbahn

Stormarner Tageblatt   06.04.2019

Stormarner Wochenschau

Probleme trotz neuer Fahrbahn

Megi Balzer
Megi Balzer

Dirk Gusick, Patrick Niemeier und Stephan Poost

Akut Die L 88 zwischen Barkhorst und Treuholz ist noch eine Landesstraße vom alten Kaliber. Sie ist sehr schmal und wird rechts und links von Bäumen begrenzt. Und das wird jetzt trotz neuer Fahrbahndecke zum Problem. Es wird dort jetzt sehr schnell gefahren, und wenn Lastwagen Personenwagen begegnen, passen sie nicht aneinander vorbei. Aber es fahren dort auch Busse mit Schulkindern, und wenn die einem LKW begegnen, dann passt gar nichts mehr. Beide müssen ausweichen. Aber wohin? Die Randstreifen zwischen den Bäumen sind nicht vernünftig befestigt, und andere Ausweichmöglichkeiten gibt es auf der kurvigen Straße kaum. Einen Unfall hat es im Januar schon gegeben. Wenn bald während der Erntezeit die schweren und breiten Traktoren mit ihren voll beladenen Anhängern dort unterwegs sind, dann wird die Situation noch prekärer. Schnelles Handeln ist erforderlich. Es darf nicht erst darauf gewartet werden, dass irgendwann mal ein paar Euro für eine vernünftige Befestigung der Randstreifen übrig sind.

Ein Zirkus Die Interessen sind unterschiedlich. Während sich der eine darüber freut, dass ein Zirkus in der Stadt weilt, ist der andere genervt, weil er keinen Parkplatz mehr bekommt, aber pünktlich zur Arbeit erscheinen soll. Nicht ganz ernst gemeint ist der Vorschlag unserer Karikaturistin, die ein Parkhaus auf dem Exer sieht, mit einer Veranstaltungsfläche auf der oberen Etage. Allerdings! Wer lange genug zurückblickt, wird wissen, dass es einen ähnlichen Vorschlag in Bad Oldesloe bereits gab. Wie auch immer, Bad Oldesloe hat ein Parkproblem, vor allem dann, wenn der Exer mit Jahrmarkt, Zirkus oder Vogelschießen bespielt wird. Darüber sollte man sich in der Stadt, also insbesondere in Politik und Verwaltung, Gedanken machen.

Attraktiv „Glaube nie einer Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“, lautet ein bekanntes Sprichwort. Aber im Ernst. Dass Bad Oldesloe etwas für die Attraktivität der Innenstadt machen muss, wusste man auch vor den Umfrageergebnissen vom Institut für Handelsforschung aus Köln. Natürlich lassen sich gewissen Tendenzen erkennen. Aber zum Beispiel mit den Informationen zum Branchenmix kann man relativ wenig anfangen. Den bestimmen nämlich die Vermieter, und die werden sich die Branche aussuchen, die am besten bezahlt und eine sichere Mieteinkunft verspricht. Auch an anderer Stelle wurde deutlich, dass zu kurzfristig gedacht wird. Natürlich hat man mit dem Kub ein neuen Kulturanlaufpunkt gefunden. Doch schlägt sich das nach zwei Jahren als etabliert im Bewusstsein wieder? Reicht es, an zwei Tagen in der Fußgängerzone eine Umfrage zu starten, an der eben nur die Leute teilnehmen, die Zeit und Lust dazu haben? Objektive Ergebnisse sind aus genau dem Grund schwierig. Der gehetzte Familienvater auf schneller Einkaufstour, der Teenager in der Schulpause oder die junge Mitarbeiterin in der Mittagspause fallen komplett durch das Raster. Wenn man dann noch bedenkt, dass qualitative Begleitgründe – wie die Frage danach, was zum Beispiel an Veranstaltungen vor und nach dem Befragungstagen tatsächlich stattfand oder nicht – außer Acht gelassen werden, kann man sagen, dass so eine Studie ein Spotlight ist, eine interessante Perspektive – nicht mehr, nicht weniger.

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