Stormarner Tageblatt 27.04.2019
Oldesloer Grundschule stockt auf, aber der benötigte Erweiterungsbau fehlt
Patrick Niemeier Bad Oldesloe Es rumort an der Oldesloer Klaus-Groth-Schule. Dann ab Sommer werden aus 370 Schülern 400 werden. Schon jetzt ist es laut Eltern allerdings für einen geregelten Schulalltag zu eng. Das betreffe vor allem auch die Betreuungssituation am Nachmittag. Die politisch beschlossene und geplante Erweiterung wird nicht – wie mal geplant und im Prinzip auch benötigt – zum Start des neuen Schuljahrs fertig sein. Es gab ein paar Fehler in den ersten Planungen. Die waren – wie rauskam – vom unterbesetzten und unter Druck stehenden Bauamt beziehungsweise durch beauftragte Experten mit der heißen Nadel gestrickt worden, um noch an einem Förderprogramm teilnehmen zu können. Doch in diesem ging man im Endeffekt leer aus. So wurde der benötigte Bau nicht nur teurer, als zunächst kalkuliert, sondern musste wegen der Änderungen in den Kalkulationen auch politisch neu beschlossen werden. Das kostete Zeit und Geld: Statt 840.000 Euro liegt man jetzt bei über einer Million.
Für die Eltern ist aber besonders entscheidend, dass durch diesen Ablauf ab Sommer bis zur Fertigstellung des Baus im Frühjahr – was auch vom Wetter abhängen wird – der Platz noch geringer wird. Container als Übergangslösung wurden von Verwaltung und Politik mittlerweile ausgeschlossen. Der Aufwand und die Kosten seien zu groß und Platz dafür nicht vorhanden. Ob Räume in einem angrenzenden Kindergarten übergangsweise mitgenutzt werden können, solle noch geprüft werden. Insgesamt scheint man etwas ratlos. Bürgermeister Jörg Lembke sagte in einer der letzten Bildungs- Sozial- und Kulturausschusssitzungen etwas lapidar, dass es keine gute Situation sei, aber der Zeitraum absehbar. Man müsse mit dem Betreuungsteam von der „Oase“ an temporären Lösungen arbeiten. Es werde halt eine Weile etwas „kuscheliger“. Bürgerworthalterin Hildegard Pontow bot als ehemalige KGS -Schulleiterin an, bei der Problemlösung zu helfen.
Doch die Eltern der KGS fühlen sich in ihrer Situation nicht wirklich unterstützt oder ernst genommen. „Die Klassenräume beziehungsweise Betreuungsräume platzen aus allen Nähten und viele Kinder benötigen nach dem Unterricht auch Rückzugsmöglichkeiten – andere wissen vor Kraft nicht wohin. Dies führt immer häufiger zu massiven Konfliktsituationen, die geschlichtet werden müssen“, berichtet eine Elternvertreterin. Bürgermeister Lembke habe vor seiner Wahl auch für Kinder und Schulen viel versprochen. „Er scheint aber jetzt kein großes Interesse mehr am Wohl der Kinder zu haben.“