Stormarner Tageblatt 25.05.2019
Stormarner Wochenschau
Über den Tellerrand geschaut
Patrick Niemeier, Cordula Poggensee und Volker Stolten
Klein, aber fein Hier geht es einmal um das große Ganze auf einen kleinen Nenner gebracht. Hier geht es um Stormarns „gallisches Dorf“ Barnitz, das einmal im Jahr besonders auf sich aufmerksam macht. Nicht durch Zauberkräfte à la Asterix. Mitnichten. Vielmehr durch zauberhafte Arrangements und ein zauberhaftes Ambiente. Dann nämlich, wenn Kunsthandfest ist – Kunst ganz handfest. Seit nunmehr 16 Jahren gehen hier Kunst, Kultur und Kommerz Hand in Hand. Dank einer sechsköpfigen Truppe, die dahinter und jedes Mal viel Herzblut reinsteckt, um zu Himmelfahrt vier Tage lang etwas Außergewöhnliches zu kredenzen. Und das kommt beim Fußvolk, das schon einige Kilometer abspulen muss, um alle künstlerisch wertvollen Standorte zu erreichen, bestens an. Eine große Erfolgsgeschichte eines kleinen Ortes, die jetzt leider ihr Ende findet. Zum letzten Mal wird das Kunsthandfest mit zahlreichen Gastkünstlern und -künstlerinnen vor idyllischer Kulisse an der Trave präsentiert. Hmh! Schluck! Da kommt doch Wehmut auf. Dabei hat alles Gute mal ein Ende und das Barnitzer Sextett nun die Möglichkeit, neue Wege zu beschreiten. Sei es ihnen gegönnt. Sie haben es sich verdient. Viel Glück und viel Spaß beim Kunsthandfest 2019. „Möge das Wetter an Himmelfahrt mit Ihnen sein.“
Mitten in Europa Viele Bürger in Deutschland haben immer noch den Eindruck, als läge Europa irgendwo da draußen vor der Tür. Und von da aus nimmt es unliebsamen Einfluss auf unser Leben. Dabei ist es genau umgekehrt: Deutschland liegt mitten drin in Europa und bestimmt seinerseits das Schicksal der Europäischen Union. So sind die offenen Märkte des vereinigten Europas auch in Stormarn ein wesentlicher Grund dafür, dass sich hier starke Unternehmen ansiedeln und für wichtige Arbeitsplätze sorgen. Und die eingenommenen Steuern sind wiederum Ursache für die gute wirtschaftliche Situation des Kreises. Entsprechend liegt es im Sinne jedes Bürgers, sein Wahlrecht zum EU-Parlament wahrzunehmen und mit seiner Abstimmung Europa zu stärken. Denn auch Stormarn liegt ja mitten in Europa.
Ideen für den Mülleimer Die Oldesloer Mülleimer sind zum Teil in einem bemitleidenswerten Zustand. Und mit dem Willen mancher Kreisstädter diese zu nutzen, scheint es auch nicht weit her zu sein. Daher sind sich alle Parteien einig, dass ein neues Müllkonzept her muss. Die Grünen schlagen in diesem Rahmen vor, Hightech-Solar-Mülleimer für ungefähr 5000 Euro das Stück anzuschaffen. Gut und gerne der mehr als zehnfache Preis der einfachen Modelle. Der Vorteil der Mülleimer mit Antrieb: Sie pressen den Müll im Behälter zusammen. Auch über Mülleimer mit deutlichen Trennungen nach unterschiedlichen Müllarten wird nachgedacht. Oft wird dabei der Vergleich zu Großstädten gezogen. Doch viele Bürger sind skeptisch. Ständig wird darüber diskutiert, dass zu wenig Geld im Haushalt ist. Projekte werden zusammengestutzt, Vorhaben verschoben und in den Haushaltsberatungen oder bei Förderantragsstellungen über wenige hundert Euro diskutiert und gefeilscht. Da drängen sich Fragen auf (siehe Karikatur): Muss es denn wirklich das Hightech-Modell sein? Kann man die Müllmengen auch nur im Ansatz mit Modellen vergleichen, die zum Beispiel in Hamburg funktionieren? Und wenn schon jetzt die Mülleimer nicht genutzt werden, wer soll denn die Trennung sauber hinbekommen?