Stormarner Tageblatt 01.06.2019
Oldesloer Grünen fordern, Lärmaktionsplan mit Tempolimits und Lkw-Sperrzonen umzusetzen
Patrick Niemeier Bad Oldesloe Geht es in Bad Oldesloe bald nachts nur noch mit Tempo 30 über viele Straßen? Wenn es nach dem Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschuss geht, dann ja. Die Stadtverordnetenversammlung war sich da allerdings noch nicht sicher.
Die Grünen wollten mit einem Antrag klarstellen, dass der Lärmaktionsplan nicht nur eine Willensbekundung bleibt, sondern umgesetzt wird. Denn in der Vergangenheit war es dazu gekommen, dass die Stadt zwar zum Beispiel nächtliche 30er-Zonen beschloss und unter dem Vorgänger von Bürgermeister Jörg Lembke, Tassilo von Bary, bereits ausschilderte, aber anschließend von den Verkehrsbehörden damit beauftragt wurde, diese Schilder wieder zu entfernen, da sie gesetzeswidrig seien.
Das soll jetzt anders werden: Zu den geforderten Maßnahmen gehört es auch, dass der Bereich der „Ruhigen Gebiete“ um die Gegend um den Poggensee erweitert werde. Für den Sülzberg, die Mewestraße, den Pölitzer Weg bis zur Kreuzung Stoltenrieden/Industriestraße solle außerdem ein striktes Lkw-Verbot eingeführt werden. Außerdem solle der Forderung von Bürgern nachgekommen werden – die auch in der Bürgerfragestunde unterstrichen worden war – dass für die Straßen Mewestraße, Kurparkallee, Sülzberg und Pölitzer Weg eine durchgängige 30-Zone eingerichtet werde. 208 Anwohner des Sülzbergs hatten eine entsprechende Petition unterschrieben. Ein Anteil von 86 Prozent der Anlieger.
Bürgermeister Lembke sagte zu, dass ein Ingenieurbüro beauftragt werde, den Lärm und die Verkehrsdichte zu messen. Ohne diese belastbaren Fakten und eine Zustimmung der Verkehrsbehörde sei sowieso erstmal nichts zu machen.
Die Lorentzenstraße soll ebenfalls nach Wunsch der Grünen zukünftig nur noch mit Tempo 30 befahren werden dürfen.
Und auch die Hauptstraßen, die als B 75 durch die Stadt führen, haben die Grünen und der Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschuss im Visier. Der Konrad-Adenauer-Ring, der Berliner Ring und die Ratzeburger Straße ab dem Up den Pahl bis zum Aufgang zur Turmstraße sollen in der Zeit von 22 bis 6 Uhr ebenfalls 30er-Zonen werden.
Der CDU ging das in der Gänze zu weit. Der Grünenantrag und der gesamte Lärmaktionsplan wurden daher in den UEVA zur Beratung zurückverwiesen.