CDU will Bürger vor Lärm im Bahnverkehr schützen

Stormarner Tageblatt   13.06.2019

Kommunen sollen gemeinsam Lärmschutz durchsetzen, Arbeitskreis des Kreises soll koordinieren

Bad Oldesloe Die geplante feste Fehmarnbeltquerung bringt zwar viele Vorteile mit sich, lässt aber auch eine steigende Anzahl von (Güter-) Zügen im Schienenverkehr und damit einen Anstieg der Lärmbelastung erwarten.

Städte und Gemeinden mit Gleisanbindung oder räumlicher Nähe zu Gleisen und besonders die betroffenen Bürger legen daher zu Recht besonderes Augenmerk auf das Thema Lärmschutz. Auch die CDU-Kreistagsfraktion verfolgt das Thema und stellt – wie auch die Kommunen – fest, dass bei der Deutschen Bahn das Engagement in Sachen Lärmschutz nicht zufriedenstellend ist und weitere Initiative dringend erforderlich wird.

Vor der Sitzung des Verkehrsausschusses im April informierten die für die Hinterlandanbindung der Belt-Querung projektverantwortlichen Personen der Bahn im Kreistag darüber, dass für die Strecke durch Stormarn keine Baumaßnahmen für die Verbesserung des Schallschutzes geplant sind. Als Grund wurde die Tatsache genannt, dass nur bei Neubaumaßnahmen der Schutzfall eintritt, in Stormarn aber keine neuen Gleise verlegt werden würden.

Gleichzeitig erfuhr die Öffentlichkeit, dass die Prognose ab 2030 zurzeit 78 bis 88 zusätzliche Güterzüge von 835 Metern Länge und Gewichtsbelastungen von 24 Tonnen je Achse in Aussicht stellt. Diese erhebliche Mehrbelastung an Bahnlärm für etwa 100.000 Stormarner ist nach Ansicht der CDU keinesfalls hinnehmbar. Ebenso ist es bislang nicht gelungen, die gültigen verschärften Grenzwerte in zusätzliche Schutzmaßnahmen umzusetzen. Die Erfahrungen der

Vergangenheit zeigten zudem auf, dass es Gemeinden einzeln schwer fällt, Gehör zu finden. Daher möchte die CDU-Fraktion im Kreistag erreichen, dass die Maßnahmen von Antragstellung bis Fertigstellung durch die Kreisverwaltung gebündelt und begleitet werden.

Ein Arbeitskreis soll mit Nachdruck die Erfüllung des bestmöglichen Lärmschutzes mit Blick auf eine künftige Mehrbelastung im Schienenverkehr erwirken. Die Kommunalpolitik und die Verwaltung der Kommunen sind ausdrücklich im Arbeitskreis gewünscht, um die Interessen betroffener Städte und Gemeinden direkt zu berücksichtigen. Die CDU-Fraktion hat einen Antrag zur Gründung eines Arbeitskreises zur nächsten Sitzung des Verkehrsausschusses am 24. Juni eingebracht. st

 
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