Spielplätze: Hier grüßt die Tristesse

Stormarner Tageblatt  01.08.2019

Auch Bolzfläche zum Teil in jämmerlichem Zustand / Oldesloes Bürgermeister: „Wir sind da dran“

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Über 40 Spiel- und Bolzplätze sowie Skate- und Workout-Anlagen gibt es in Bad Oldesloe. Doch nicht alle sind so ausgestattet, wie sich Eltern und die kindlichen Nutzer das vorstellen. Manche sind veraltet, anderen fehlt es an Spielgeräten und auf wieder anderen sind beliebte Spielgeräte gesperrt oder abgebaut worden. Zuständig ist für sie das Bauamt der Stadt und gepflegt werden sie von Mitarbeitern des Baubetriebshofs. Doch nur pflegen und regelmäßig warten reicht halt nicht aus. Das weiß auch Bürgermeister Jörg Lembke.

„Leider ist es so, dass die Neubeschaffung von Geräten oft nicht einfach ist. Es gibt lange Bestellzeiten und außerdem muss das Geld dafür auch überhaupt im Haushalt eingestellt sein“, erklärt der Verwaltungschef. Für viele Eltern und enttäuschte Kinder, ist es natürlich nicht nachvollziehbar, dass ihr Lieblingsgerät gesperrt wird und zum Teil über ein Jahr lang kein Ersatz beschafft oder aufgestellt werden kann“, erklärt er. Allerdings sei es so, dass die Stadt für die Sicherheit auf den Spiel- und Bolzplätzen verantwortlich sei. Alle Geräte müssten den TÜV-Standards entsprechen. Wenn dieses nicht mehr so ist oder der Verdacht besteht, dass diese nicht mehr „verkehrssicher“ sind, müssen sie gesperrt oder rückgebaut werden. „Der TÜV prüft jedes Jahr, jedes Gerät. Wenn eines durchfällt, legen wir es selbstverständlich sofort still, auch wenn die Nutzer vielleicht einen Grund nicht auf den ersten Blick erkennen können“, führt der Verwaltungschef aus. Eine Neubeschaffung sei dann allerdings oft nicht bereits geplant gewesen, weil manche Stilllegungen nicht absehbar gewesen wären. So komme es auf Spielplätzen dazu, dass die Attraktivität und Ausstattung über Jahre leide. Besonders schlimm habe es in den vergangenen Jahren den Spielplatz im Kurpark erwischt, der tatsächlich trotz schöner Lage ein eher tristes Leben fristet und auch nicht – mangels moderner oder attraktiver Spielgeräte – so gut frequentiert ist, wie es sein könnte.

Dieser Umstand wurde auch schon häufiger kritisiert, wenn es darum ging, wie man den Kurpark attraktivieren könne – ein Bestreben, das sich seit über zehn Jahren immer wieder auf den Tischen der Ausschüssen wiederfindet. „Noch dieses Jahr ist der Kurpark-Spielplatz jetzt aber dran und soll aufgewertet werden. Unter anderem wird ein neuer Balancier-Parcours installiert werden“, verspricht Jörg Lembke. Auch weitere Spielplätze in der Kreisstadt seien „aktuell in der Sanierung und Aufwertung“, betont der Verwaltungschef in seinen weiteren Ausführungen. Bei der Anzahl der Plätze und dem begrenzten Budget sowie den erwähnten Lieferungsfristen der Spezialfirmen könne man allerdings leider nicht überall gleichzeitig für die Behebung von Schäden und den Austausch veralteter Bauten und Geräte sorgen. „Wir sind da aber dran. Das Thema ist uns wichtig“, merkt Oldesloes Bürgermeister dazu an.

In der Diskussion ist schon länger, dass auch die Bolzplätze in den Stadtteilen aufgewertet werden müssten. Auch, um den Druck vom Exer-Kunstrasen zu nehmen. Wenn man sich den Zustand der Kickerplätze in manchen Ortsteilen anschaut, verwundert es nicht, dass Jugendliche lieber zum Exer gehen, als direkt vor der eigenen Haustür das runde Leder auszupacken.

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