Stormarner Tageblatt 04.10.2019
Stadt Bad Oldesloe empfängt Delegation aus palästinensischer Partnerstadt Jifna
Patrick Niemeier Bad Oldesloe Es ist Bad Oldesloes jüngste Städtepartnerschaft. Erst seit 2015 ist die Kreisstadt mit der palästinensischen Gemeinde Jifna verschwistert. Damals war die Entscheidung politisch lange und hart diskutiert worden. Am Ende setzte sich der Verschwisterungswunsch der Grünen knapp in der Stadtverordnetenversammlung durch – mit damals nur 13 von 23 Stimmen.
Vier Jahre später ist die Partnerschaft im Sinne der Völkerverständigung mit Leben erfüllt und von Zweifeln nichts mehr zu spüren. Applaus gab es jetzt von allen Fraktionen, als eine Delegation aus Jifna die Stadtverordnetenversammlung besuchte. Amjad Awwad, Bürgermeister von Jifna, trug sich im Rahmen der Sitzung in das „Goldene Buch“ der Stadt ein.
„Die Gastfreundschaft in Bad Oldesloe ist sehr groß. Dafür wollen wir uns bedanken. Ich hoffe, unsere Partnerschaft und vor allem die Begegnungen zwischen den Menschen aus Bad Oldesloe und Jifna werden weiter wachsen“, sagte Awwad. „Ich habe mich in Bad Oldesloe nie als Fremder gefühlt, seitdem ich hier angekommen bin. Im Gegenteil: Ich fühle mich hier zuhause. Wenn Oldesloer uns besuchen kommen, werden wir sie gern bei uns empfangen“, so Awwad weiter.
Bürgermeister Jörg Lembke schlug ähnliche Töne an. „Die Partnerschaft zwischen Jifna und Bad Oldesloe ist gewachsen. Wir wollen sie weiter ausbauen“, so der Verwaltungschef: „Es ist gut zu wissen, dass man Freunde an anderen Orten auf dieser Welt hat.“ Die Bürgermeister tauschten anschließend Geschenke aus: eine Spieluhr aus Jifna, Schnaps und Fairtradeprodukte aus Bad Oldesloe.
Der Besuch der Delegation aus Palästina diente auch dazu, um den Ausbau der Zusammenarbeit und eine weitere Annäherung zu planen und zu diskutieren. Außerdem besuchten beide Bürgermeister gemeinsam den Wochenmarkt. Auch Wasser-, Klär-, und Heizkraftwerke wurden besichtigt. Stippvisiten wurden auch dem „Kaktus“ und „Essen für alle“ abgestattet.
Die Stormarner Kreisstadt unterstützt in Jifna das Projekt „Reinigung der Marienquelle“. Und Stadtwerkechef Jürgen Fahl hat daher bereits eine Reise das Westjordanland unternommen.