Anwohner fordern: Sackgasse gegen Raser

Stormarner Tageblatt  17.10.2019

Die kleine Straße „Düpenau“ wird immer stärker durch Durchgangsverkehr und Verkehrsrowdies genutzt

Eine Einladung für Raser und Abkürzer? Anwohner sind verärgert über den zunehmenden Verkehr auf der Düpenau.Niemeier
Eine Einladung für Raser und Abkürzer? Anwohner sind verärgert über den zunehmenden Verkehr auf der Düpenau.Niemeier

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Ein wenig unscheinbar liegt die Abzweigung „Düpenau“ am Oldesloer Gewerbegebiet an der Lily-Braun-Straße. Die kleine Straße führt idyllisch gelegen vorbei an Feldern und Grünflächen nach Sehmsdorf.

Doch längst hat sich der Weg bei Autofahrern rumgesprochen und das aus zwei Gründen: Erstens dient er offenbar als Abkürzung in Richtung Lübeck und Reinfeld oder umgekehrt aus Richtung Reinfeld ins Gewerbegebiet.

Auf der anderen Seite haben sich „Raser“ die Strecke ausgesucht, um dort laut Anwohnern unkontrolliert auf das Gaspedal zu treten. Gleichzeitig nehme der Verkehr immer weiter zu. Mit Blick auf neue Gewerbeansiedlungen wie das Amazon-Lager in Bad Oldesloe sei man alarmiert. Gespräche mit Autofahrern hätten kaum Besserung gebracht. Laut Anwohnern sei zum Beispiel ein Handwerker nach Ansprache durch Passanten mit seinem Fahrzeug „provokant schnell“ gefahren.

In mehreren Ausschüssen und in der Stadtverordnetenversammlung machten Anwohner ihrem Unmut Luft. In Höhe der Wohnbebauung stehe zwar ein 30er-Schild, aber daran halte sich fast niemand. Außerdem vertrete man die Auffassung, dass die Straße nicht als Durchgangsstraße gedacht sei, sondern lediglich als Zuwegung für Anwohner. Ihr Vorschlag sei es nun, die „Düpenau“ in eine Sackgasse zu verwandeln. „Ich denke, dass wir das nicht durchbekommen würden und muss ihnen widersprechen. Denn nach meiner Kenntnis ist es durchaus eine Durchgangsstraße“, erklärt Bürgermeister Jörg Lembke. Die Verkehrsbehörde würde einer Sackgassenlösung nicht zustimmen.

„Wir haben eine ganze Reihe ähnlicher kleiner Straßen in Bad Oldesloe. Wir können sie nicht alle zu Sackgassen machen oder sperren. Aber wir werden prüfen, wie wir sie komplett in eine 30er-Zone verwandeln oder entsprechende verkehrsberuhigende Maßnahmen ergreifen können.“ Allerdings muss auch dann der landwirtschaftliche Verkehr trotzdem noch hindurchpassen.

„Es gibt einen 30er-Bereich, an den sich viele Fahrer aber nicht halten. Es gibt eine Seniorin, die traut sich nicht mehr an die Straße. Auch für Kinder und Radfahrer ist es einfach sehr gefährlich“, so eine andere Anwohnerin. „Wir können natürlich nichts für das Fehlverhalten einzelner Autofahrer, die sich nicht an Geschwindigkeitsbegrenzungen halten“, gab Lembke zu bedenken. Er verstehe die Sorge, könne aber in diesem Fall dann auch nur an alle Autofahrer appellieren, sich an die Regeln zu halten.

Dieser Beitrag wurde unter Presseartikel veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.