Ein Waggon fürs Hospiz

Stormarner Tageblatt  04.12.2019

Ein Waggon fürs Hospiz

Ein spektakulärer Anblick: Zwei Schwerlastkräne hieven den Eisenbahnwaggon langsam auf zwei spezielle Drehgestelle. Rohde
Ein spektakulärer Anblick: Zwei Schwerlastkräne hieven den Eisenbahnwaggon langsam auf zwei spezielle Drehgestelle. Rohde
Sabine Tiedtke griff bei der Eichenpflanzung zum Spaten.

Sabine Tiedtke griff bei der Eichenpflanzung zum Spaten.

Susanne Rohde Bad Oldesloe Was für ein Spektakel gestern auf dem Grundstück des Hospizes am Sandkamp: Fast zeitgleich wurden hier in den frühen Morgenstunden ein ausrangierter Eisenbahnwaggon aus Niebüll und eine zehn Meter große Sumpfeiche aus Hamburg mit Schwerlasttransportern angeliefert. „Das war gar nicht beabsichtigt, denn der Waggon sollte erst Ende Dezember geliefert werden“, sagte Hospizgründerin Sabine Tiedtke, die mit zahlreichen „Lebensweglern“ vor Ort war, um die Pflanzung der Eiche durch Mitarbeiter der Baumschule Lorenz von Ehren zu beobachten.

Direkt vor dem Hospiz wird der 35 Jahre alte Baum künftig die Gäste begrüßen. Den Eisenbahnwaggon richtig zu positionieren war allerdings ungleich schwieriger. Zwei riesige Lastkräne hoben das tonnenschwere Ungetüm an und ließen es zunächst über den Schienen schweben, damit Arbeiter der Firma Sönke Jordt noch ein paar Schweißarbeiten am Waggonboden durchführen konnten. Erst dann wurde der 23 Tonnen schwere Triebwagen der Norddeutschen Eisenbahngesellschaft Niebüll auf die beiden Spezial-Drehgestelle gesetzt. Der Waggon soll später vor allem Kindern und Jugendlichen bei ihrer Trauerarbeit helfen. „Der Waggon hat mehrere Abteile und noch einige Sitze, so dass sich die Kinder hierher zurückziehen können“, so Sabine Tiedtke. Jan Bork von der benachbarten Firma Bork Stahl- und Metallbau wird einen barrierefreien Zugang zum Eisenbahnwaggon bauen – als Spende fürs Hospiz.

Und so fügt sich ein Detail ins nächste, und Sabine Tiedtke kommt selbst aus dem Staunen nicht mehr heraus. Nicht nur, dass sie sich die Sumpfeiche als Spende der Baumschule selbst aussuchen durfte, auch der Waggon ist so grandios, dass sie es immer noch nicht fassen kann. „Die Eiche ist erst der Anfang. Für unsere Außenanlagen brauchen wir allerdings noch viele weitere Pflanzen. Deshalb suchen wir noch engagierte Baumpaten“, betont die Geschäftsführerin der Hospiz Lebensweg gGmbH.

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