Betrachtungen zum Wochenausklang: Alles eine Frage des Geldes

Stormarner Tageblatt  18.01.2020

Stormarner Wochenschau

Alles eine Frage des Geldes

Megi Balzer
Megi Balzer

Cordula Poggensee und Stephan Poost

Illegal I Mehrmals mussten wir in den vergangenen Monaten darüber berichten, dass Spaziergänger Sperrmüll oder Bauschutt in der Feldmark fanden. Die Frage nach dem „Warum“ trieb die Redaktion um und sie versuchte Antworten auf der Internetseite der Abfallwirtschaft Südholstein zu finden. Zumal – zu unserer Verblüffung – in den sozialen Medien den Müllfrevlern Verständnis entgegengebracht wird. Tenor: Die Entsorgung wäre viel zu teuer! Unsere Karikaturistin hat das mal zeichnerisch dargestellt. Leider ist es uns nicht gelungen, auf der Internetseite Preise für die Entsorgung von Bauschutt zu finden. Möglicherweise ist die Berechnung vom Grad der Verschmutzung abhängig, also von der Frage, welcher Müll da eigentlich angeliefert wird. Wir bleiben an dem Thema dran.

Illegal II Mit dem Mountain-Bike durch die Natur zu fahren, ist ein toller Sport. Es geht jedoch nicht, wenn einige Biker auf die Idee kommen, den Wald nur für sich zu reklamieren, Rampen zu bauen, Bäume zu fällen und eine Piste anzulegen. Vielleicht sollte man einfach miteinander reden. Janhinnerk Voss, Bürgermeister in Großhansdorf, hat super reagiert, und nach dem Schließen der Piste im Wald ein Gesprächsangebot an die Biker gesandt. Vielleicht lässt sich in Großhansdorf etwas schaffen, so dass sowohl Spaziergänger als auch Mountainbiker zu ihrem Recht kommen.

Schwer vermittelbar Wer für einen Einkaufsbummel per Auto in die Ahrensburger Innenstadt will, ist nicht zu beneiden. Denn die Parkplatzsituation ist – freundlich ausgedrückt – angespannt. Und das wird eher schlimmer, wenn die Abstellflächen an der Alten Reitbahn wegen der geplanten Baumaßnahmen ebenso wegfallen wie zahlreiche Parkplätze an der Hamburger Straße. Entsprechend sollen auf dem Stormarnplatz neue Parkplätze her. Allerdings ist die Frage, wie genau das geschehen soll. Der Umweltausschuss hatte sich gegen ein Parkhaus und für eine Tiefgarage ausgesprochen, nicht zuletzt, weil letztere günstiger zu haben sein sollte. Beim Bau- und Planungsausschuss wurden jetzt andere Zahlen vorgelegt: Ein neuer Anbieter hatte ausgerechnet, dass – anders als ursprünglich angenommen – ein Parkhaus günstiger als eine Tiefgarage werden würde. Angesichts dieser neuen Zahlen wollte die FDP-Fraktion folgerichtig die Abstimmung vertagen, um auch die neue Varianten eingehend zu diskutieren. Doch damit stand sie überraschend allein da: WAB, CDU und Grüne schmetterten mit ihren Stimmen den Antrag ab und setzten die Tiefgarage durch. Ein Vorgehen, dass nur schwer zu vermitteln ist: Immerhin geht es hier um Steuergelder, die es gewissenhaft zu verwalten geht. Da sollten sich alle Politiker verpflichtet fühlen, immer auch noch ein zweites Mal hinzusehen.

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