>>> Leserbrief: „75 Jahre Befreiung“

Markt Bad Oldesloe Wochenendzeitung   18.01.2020

Leserbrief zum Beitrag von Hendrik Holtz

Der Stadtverordnete der Linken, Hendrik Holtz, hat es mal wieder für angebracht erachtet, den Oldesloern seine politische Agenda in Erinnerung zu rufen, was ja sein gutes Recht ist. Allerdings hat er es diesmal mit reichlich Schaum vorm Mund getan, weil er in Deutschland überall, wohin er blickt, den Faschismus auf dem Vormarsch sieht. So haben sich laut Holtz „staatliche Stellen an den NSU-Morden beteiligt“. Beteiligt heißt im juristischen Sinn: Mittäter oder Gehilfe sein. Eine ungeheuerliche Beschuldigung, für die Holtz – auch nicht ansatzweise (woher auch?) – konkrete Hinweise vorbringen kann. Ihm geht es nur darum, deutsche Behörden als angeblich faschistisch darzustellen.

Herr Holtz „weiß “ auch, dass die hohen Verkaufszahlen von Thilo Sarazins Büchern „beweisen“,dass sich „viele kranke Ideen des Faschismus‘ leider bei vielen Menschen der sogenannten bürgerlichen Mitte bewahrt haben.“ Nach Holtz‘ krauser Logik identifiziert sich jemand, der sich eine Bibel, den Koran oder ein Buch über Veganismus kauft, auch gleich mit dem jeweiligen Inhalt. Geht’s noch? Laut Herrn Holtz wird „an zahllosen Stammtischen“ Deutschlands schwere Schuld während der NS-Dik- tatur relativiert und geleugnet. Woher weiß Herr Holtz das schon wieder? Aber vielleicht verfügt Herr Holtz ja über die ihm gnadenweise zuteil gewordene Fähigkeit der Multilokation, also der Fähigkeit an vielen Orten gleichzeitig zu sein, um so mitzubekommen, was an Freitagabenden in deutschen Kneipen geredet wird.

Gar nicht mehr lustig ist aber, wie Holtz den demokratischen Rechtsstaat diffamiert.
Originalton Holtz: „Aber auf der anderen Seite werden alle Menschen, die sich einem Naziaufmarsch entgegenstellen, gern kriminalisiert. Selbst vor Bundestagsabgeordneten, Bürgermeistern und Pastoren schreckt die Justiz oft nicht zurück, gern auch ohne Beweise, aber mit dem festen Willen, die Rechte der Nazis durchzusetzen.“ Der Stadtverordnete Hendrik Holtz behauptet also, dass in unserem Rechtsstaat „gern auch ohne Beweise“ systematisch unschuldige Menschen verfolgt werden, Richter sich der Rechtsbeugung schuldig machen und sie selbst Nazisympathisanten sind. Wer so spricht, erkennt den demokratischen Rechtsstaat nicht mehr an. Sein wie eine Monstranz vor sich her getragener
Antifaschismus ist unglaubwürdig, eben weil er den demokratischen Rechtsstaat nicht achtet,
sondern verleumdet.

Merke: Der größte Feind des Antifaschismus sind die sogenannten Antifaschisten vom Schlage des Stadtverordneten Holtz.
Jürgen Telschow
Bad Oldesloe

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