Betrachtungen zum Wochenausklang: Manches klappt und anderes nicht Megi Balzer

Stormarner Tageblatt  13.06.2020

Stormarner Wochenschau

Manches klappt und anderes nicht

Megi Balzer
Megi Balzer

Cordula Poggensee und Stephan Poost

Vorschlag Manche Geschenke sind eine Last. Nicht nur die hässliche Vase von der alten Tante, die nur zu deren Besuchen immer wieder rausgeholt wird. Auch die Plastik „Der Muschelläufer“ des Künstlers Martin Wolke ist für die Stadt Ahrensburg inzwischen nur noch lästig. Und das nicht nur, weil das Kunstwerk von Beginn an auf nur wenig Gegenliebe der Bürger gestoßen ist. Vielmehr ist die Stadt mit der Annahme des Rotarier-Geschenks seit 2005 auch zur Instandhaltung des überdimensionierten blonden Mannes in blauem Anzug auf der riesigen Wellhornschnecke verpflichtet. In den vergangenen Jahren hat sie dafür bereits über 12.000 Euro bezahlt. Und die jüngste Untersuchung des Kunstwerks ergab jetzt, dass für eine neuerliche, notwendige Sanierung zusätzlich 29.000 Euro aufgebracht werden müssten – mehr als das Kunstwerk gekostet hat. Da ist es nachvollziehbar, dass die Verwaltung auf einen Trick setzt, den Muschelläufer ganz legal los zu werden: Für den „verdeckten Mangel“ von falsch eingesetztem Material soll der Künstler 6500 Euro berappen – tut er es nicht, will auch die Stadt keine Sanierung mehr bezahlen. Das gesparte Geld könnte die Stadt dann ja für einen anderen Kunstkauf einsetzen: Zum Beispiel für eine Büste des Ahrensburger Schlosserbauers Heinrich Carl von Schimmelmann. Das ehemalige Wandsbeker Exemplar müsste ja wohl relativ günstig zu haben sein, nachdem es vor ein paar Jahren nach Protesten wegen dessen Sklavenhandels abgebaut werden musste…

Lippenbekenntnis Es hat sich nichts getan in Sachen Stellplätze für Wohnmobile auf dem Exer in Bad Oldesloe. Wie auch? Es hat ja niemand die Initiative ergriffen. Es reicht eben nicht, das Bekenntnis abzugeben, dass mehr Touristen den Kreis besuchen sollen, man muss auch die entsprechende Infrastruktur schaffen. Aber man sollte der Stadt nicht Unrecht tun, es dauert eben seine Zeit, einen offensichtlichen Bedarf zu ermitteln…

Ruck-Zuck Aber wir wollen ja auch die Dinge benennen, die gut laufen in einer Stadt: So ist der Anbau an der Klaus-Groth-Schule in Rekordzeit fertig geworden. Wegen der Corona-Pandemie fiel eine große Feierstunde aus, drum sei es hier nochmal gesagt: Gute Arbeit!

Unterstützung Apropos Lob. Anfang Mai hat das Hospiz Lebensweg in Bad Oldesloe seine Arbeit aufgenommen. Die ersten Gäste zogen ein und damit hat die tägliche Arbeit begonnen. Strukturen müssen geschaffen werden, und den Gästen ein Zuhause. Auch jetzt noch benötigt das Hospiz die eine oder andere Hilfe, auch wenn das erste Ziel mit der Vollendung des Neubaus erreicht wurde. So ist dem Hospiz Lebensweg und dem gesamten Team zu wünschen, dass die Stormarner der Einrichtung weiter gewogen sind.

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