Baustart für das Radhaus

Stormarner Tageblatt  20.06.2020

Oldesloer Bürgermeister verkündet Eröffnung Anfang 2021 / Parkgebühren für Pkw in der Diskussion

Die alten Fahrradboxen  mussten bereits weichen, um Platz für das Radhaus zu schaffen. Sie sollen aber zurückkehren.nie
Die alten Fahrradboxen mussten bereits weichen, um Platz für das Radhaus zu schaffen. Sie sollen aber zurückkehren.nie

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Nun steht wohl nichts mehr im Weg: Anfang 2021 soll das Oldesloer „Radhaus“ – beziehungsweise die Radhäuser – fertig gestellt sein. Das teilte Bürgermeister Jörg Lembke mit. „Wir hatten zuletzt nur noch das Problem, dass ein Gestattungsvertrag mit der Deutschen Bahn nicht unterschrieben war. Diesen haben wir nun aber im Mai beidseitig unterschreiben können“, erklärte der Verwaltungschef: „Die Bahn begrüßt das Vorhaben, ist aber halt ein großer Verhandlungspartner, der bestimmte Vorstellungen hat. Daher braucht so etwas manchmal länger Zeit als uns allen lieb ist. Ich finde auch, dass wir allgemein schneller werden müssen, vom Entscheidungsprozess bis zur Umsetzung.“

Nun sei es so, dass bereits nächste Woche das Baufeld abgesteckt werden könne. Kurz darauf soll der Bereich auf Kampfmittel untersucht werden. „Wir hoffen natürlich, dass nichts gefunden wird und wir Blindgänger-Entschärfungen und Evakuierungen nicht benötigen“, merkte Lembke an.

Er verstehe die Ungeduld mancher Oldesloer Radfahrer. Der Weg bis zur Entscheidung im Jahr 2018 sei schließlich bereits lang gewesen. Mittlerweile seien die zuvor vermieteten Boxen seit einiger Zeit entfernt worden. „Teilweise erreichen mich fast verzweifelte Nachrichten von Pendlern, weil sie ihre teuren Zweiräder nicht einfach so abstellen wollen, gerade mit Blick darauf, dass es am Bahnhof wohl häufiger zu Beschädigungen und Diebstählen kommt“, zeigt der Verwaltungschef Verständnis. „Noch im Winter 2021 werden die Pendler das Radhaus dann nutzen können“, glaube er.

Was aus den alten Radboxen wird, wisse man noch nicht. „Wir müssen schauen, in welchem Zustand sie sind und wie man sie wieder aufstellen kann“, so Lembke. Sie gehören mit zum Gesamtkonzept für die Unterbringung von Rädern am Bahnhof. Würden sie dauerhaft entfernt oder verringert, sei nicht viel gewonnen, lautet eine Kritik von Pendlern.

Aktuell kündige man jetzt auch die Radschränke, die sich im „Park&Ride-Parkhaus“ befinden und die bisher gegen ein Pfandgeld vergeben wurden, so Lembke. Wer sie wirklich nutze, sei seit Jahren unklar. „Wir werden eine neue Vergabe durchführen. Zunächst müssen sie geräumt werden. Wenn sich die bisher gelisteten Nutzer nicht zurückmelden, werden die Schränke geöffnet und geräumt werden“, so Lembke.

Der Bürgermeister denkt auch schon ein Stück weiter. „Wir müssen sehen, wie wir für Pkw-Pendler Parkgebühren einführen, wie es bereits auf dem Gelände der DB am Bahnhof gemacht wird. Es wäre das falsche Signal, wenn Radfahrer zahlen müssen, aber Pkw-Fahrer kostenlos parken dürfen. Das wird nicht so bleiben können“, betonte Jörg Lembke.

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