Ärgernisse, die bewegen

Stormarner Tageblatt  03.08.2020

Bei den Ortsteilbegehungen des Oldesloer Bürgermeisters kommen ähnlich lautende Bürgeranliegen zur Sprache

Der Bürgermeister im Kreuzfeuer von Ansprüchen, Erwartung und Kritik am Hohenkamp.Nie
Der Bürgermeister im Kreuzfeuer von Ansprüchen, Erwartung und Kritik am Hohenkamp.Nie

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Nach einer Pause in Folge der Corona-Pandemie hat  Bürgermeister Jörg Lembke  seine Ortsteilbesuche fortgesetzt. Am Hohenkamp und in der Grabauer Straße ging es jüngst vor allem um Verkehrsproblematiken und den Umgang mit Lkw-Aufkommen und den Rasern (wir berichteten).

Patentlösungen konnte der Oldesloer Bürgermeister nicht anbieten. Aus gutem Grund: Bei vielen angesprochenen Fragen liegt  nämlich die  Zuständigkeiten  nicht allein  bei der Stadtverwaltung, sondern bei übergeordneten Behörden, so etwa bei  Bundes- und Landesstraßen. Ein Umstand,der  vielen Anwohnern nicht bekannt zu sein scheint.

Wer an nur einer  Ortsteilbegehung teilnimmt, könnte leicht  den Eindruck gewinnen, es handele sich jeweils nur um ein spezielles, lokalisierbares Problem, das von den Bürgern angesprochen wird.  Wer indes an alle Begehungen verfolgt, stellt fest, dass es in Bad Oldesloe  Problemfelder  gibt, die überall  die Meinungen bestimmen.   Der Verkehr – und seine Begleiterscheinungen für die Menschen vor Ort –  ist  zentrales Thema.   In kleinen Straßen wird vor allem das Problem parkender Autos angesprochen, die entweder Einsicht in  Kreuzungen verstellen oder die Durchfahrt verengen.   In jeder 30-Zone wird bei Ortsteilbegehungen  der Einwand vorgetragen, dass immer häufiger  gerast werde, rücksichtslos. Das gilt von der   Gartenstraße bis  zur Grabauer Straße, der Thedor-Storm Straße  oder am Pahleck.

Auch die zunehmende Verkehrsdichte quer durch die Kreisstadt  wird als  Ärgernis angesprochen, welches  die Stadtverwaltung  in den Griff zu bekommen habe.  Verkehr erweist sich augenfällig als  umfangreicher Problemkomplex, der durch die Einwohner im gesamten Stadtgebiet  wahrgenommen wird.   Das geplante Verkehrsgutachten für die Innenstadt lässt unterdessen noch auf sich warten, erscheint aber gerade dadurch sehr wichtig.

 „Ich kann nur immer wieder sagen, dass man gegen individuelles Fehlverhalten nicht endgültig etwas machen kann. Wenn wir eine 30-Zone einrichten, kann man nichts dagegen tun, wenn in Einzelfällen diese missachtet wird“, lautet die  Antwort von Bürgermeister Jörg Lembke.

„Dass der Verkehr – auch der Lkw-Verkehr – in den letzten Jahrzehnten deutlich angestiegen ist, ist nicht nur eine Herausforderung in Bad Oldesloe“, so Lembke.  Natürlich sehe er das Problem, man müsse aber eben die Stadt auch ganzheitlich betrachten und überlegen, wie man Kompromisse  im Rahmen eines Verkehrskonzepts erreiche.

Aber viele Anwohner verstehen nicht, warum beispielsweise geschwindigkeitsbegrenzende Verkehrshindernisse – wie in der Thedor-Storm-Straße  – zurückgebaut wurden oder Straßen nicht nur für Anlieger geöffnet werden.

Weitere Probleme, die  bei nahezu allen Ortsteilbegehungen  in der Kreisstadt zur Sprache kommen:   Illegal abgelagerter Müll, nicht gut oder regelmäßig gepflegte Grünanlagen, unzureichend ausgestattete Spielplätze, fehlende Möglichkeiten für ortsnahe Freizeitgestaltung, verdreckte oder beschädigte Parkbänke und Spielgeräte, beschädigte oder zu schmale Fußwege und zu hoch oder zu breit gewachsene Bäume und Sträucher auf öffentlichem Grund.

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