Alles im grünen Bereich

Stormarner Tageblatt  28.08.2020

Während einige Gemeinden in Schleswig-Holstein bereits zum Wassersparen aufrufen, ist die Versorgung in Stormarn gesichert.

Das Oldesloer Wasserwerk am Schwarzendamm sorgt für ausreichend Trinkwasser in der Kreisstadt, auch in heißen und trockenen Sommern, wie diesem. Susanne Rohde
Das Oldesloer Wasserwerk am Schwarzendamm sorgt für ausreichend Trinkwasser in der Kreisstadt, auch in heißen und trockenen Sommern, wie diesem. Susanne Rohde

Susanne Rohde Bad Oldesloe Dieser Sommer war wieder mal außergewöhnlich heiß und trocken, und auch im Norden Deutschlands sind nun die Böden vielfach ausgetrocknet. Da waren auch die Regenschauer der vergangenen Tage nur ein Tropfen auf den sprichwörtlichen heißen Stein. Kein Zweifel, in Deutschland wird langsam das Wasser knapp. Auch wenn Schleswig-Holstein über ausreichend Wasserreserven verfügt, so ist das kostbare Nass regional doch sehr unterschiedlich verteilt.

In einigen Gemeinden haben die Wasserversorger bereits an die Bürger appelliert, Trinkwasser zu sparen und nur noch für wirklich notwendige Zwecke zu verwenden. In Bad Oldesloe ist aber alles im grünen Bereich. „Wir haben keine Engpässe bei unserer Trinkwasserversorgung“, sagt Svenja Hansen, verantwortlich für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit der Vereinigte Stadtwerke GmbH (VS) in Ratzeburg. Und auch der größte Wasserversorgung für den Kreis, die „Hamburg Wasser“, die außer Ahrensburg auch Ammersbek, Reinbek und viele weitere Gemeinden versorgt, meldet Entwarnung. „Wir haben ausreichend Grundwasser, das von einem Verbund aus 17 Wasserwerken geliefert wird. Wir haben keine Wasserknappheit“, betont denn auch Pressesprecherin Sabrina Schmalz.Trinkwasser kommt aus 50 bis 60 Metern Das Trinkwasser für die Kreisstadt und einige umliegende Gemeinden wird von den VS ausschließlich aus natürlichen Grundwasservorkommen aus 50 bis 60 Metern Tiefe gewonnen. Im Oldesloer Wasserwerk am Schwarzendamm findet die Aufbereitung des Grundwassers zu gesundem Trinkwasser statt. Dabei werden durch die Anreicherung mit Sauerstoff die im Wasser enthaltenen natürlichen Bodeninhaltsstoffe wie Eisen und Mangan oxidiert und die entstehenden Flocken über Kiesfilter herausgefiltert. Eine weitere Aufbereitung ist nicht erforderlich. „Unser Trinkwasser ist also so gut wie naturbelassen und völlig frei von Chlor oder anderen Chemikalien“, betont Svenja Hansen. Anschließend wird das Wasser je nach Bedarf über Trinkwasserspeicher an das Versorgungsnetz abgegeben und steht dem Kunden jederzeit in ausreichender Menge zur Verfügung. Rund zwölf Millionen Liter Trinkwasser fließen so täglich durch das insgesamt 824 Kilometer lange Rohrnetz der VS zu den angeschlossenen Haushalten.

„Natürlich gab es jetzt in den heißen Sommerwochen einen deutlichen Anstieg, vor allem in der Zeit zwischen 19.30 und 21 Uhr. Da sind die Abgaben in den Spitzen fast doppelt so hoch, wie sonst üblich“, sagt Christian Meusel. „Dann wird der Garten mehr gewässert, mehr geduscht und es gibt immer mehr private Pools, die gefüllt werden wollen“, so der Leiter der Wasserwerke der VS. Eine Notwendigkeit, zu besonderer Sparsamkeit aufzurufen, sieht Meusel dennoch nicht. „Von Engpässen sind wir noch weit entfernt.“

Aufgrund der stets hohen Versorgungssicherheit erscheint die ständige Verfügbarkeit von Wasser in Trinkwasserqualität und in gewünschter Menge vielen Bürgern wie eine Selbstverständlichkeit. Doch die Versorgungssicherheit durch die VS sei das Ergebnis vorausschauender und vorsorgender Planung und kontinuierlicher Verbesserung von Sicherheitsvorkehrungen, betont Svenja Hansen.

Natürlich unterliegt das Trinkwasser ständig sehr strengen Qualitätsanforderungen, die von der deutschen Trinkwasserverordnung vorgegeben und in den Grenzwerten der einzelnen Wasserinhaltsstoffe festgeschrieben sind. „Die Wasserwerke im Versorgungsgebiet der VS versorgen ihre Kunden mit hygienisch einwandfreiem und qualitativ hochwertigem Trinkwasser. Die Qualität wird – in enger Absprache mit den Gesundheitsämtern – regelmäßig von einem unabhängigen Labor kontrolliert“, versichert Svenja Hansen.

Von Natur aus eine sehr gute Qualität Im Oldesloer Wasserwerk „Am Ritzen“ wurde vor sieben Jahren schrittweise die gesamte Technik erneuert. Durch neue moderne Pumpen in Kombination mit intelligenter Steuerungselektronik konnte der Stromverbrauch bis zu einem Viertel pro produziertem Kubikmeter Wasser eingespart werden. Ein Großteil der Energie wird über eine Solaranlage gewonnen. Das Oldesloer Wasserwerk hat die Genehmigung, bis zu zwei Millionen Kubikmeter Wasser jährlich zu fördern. Und das Wasser hat, wenn es aus einem der vier Brunnen gefördert wird, schon eine von Natur aus sehr gute Qualität.

Ständig werden der ph-Wert, die Trübung und weitere Parameter kontrolliert. Das Oldesloer Wasser hat 2,0 Millimol Gesamthärte, was 11,1 Grad Härte entspricht. Damit ist das Oldesloer Trinkwasser weder weich noch hart, sondern liegt im mittleren Bereich. Mehrere Pumpen, die über das Stadtgebiet verteilt sind, sorgen dafür, dass überall ein Druck von etwa sechs bar herrscht. Und in einem schwer gesicherten, unterirdischen Reservoir werden 5000 Kubikmeter Wasser vorgehalten – als eiserne Reserve, denn man weiß ja nie…

Dieser Beitrag wurde unter Presseartikel veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.