Stormarnhalle bleibt für den Sport gesperrt

Stormarner Tageblatt  08.09.2020

Bad Oldesloes Bürgermeister stellt klar, dass aktuell die Sperrung für Vereine nicht verhandelbar ist

Die Stormarnhalle. Nie
Die Stormarnhalle. Nie

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Dieses Jahr wird es kein Handball-, Fußball- oder Hockeytraining mehr in der Bad Oldesloer Stormarnhalle geben. Da legt sich Bürgermeister Jörg Lembke fest.

Auch ein anderes Votum aus der Politik oder die Wünsche der Vereine würden daran nichts ändern. „Es ist Verwaltungshandeln und diese Entscheidung habe ich so gefällt. Sie ist notwendig. Dazu stehe ich, auch wenn ich es selbst gerne anders hätte“, sagt der Verwaltungschef.

Natürlich habe er Verständnis für die Vereine, die gern ihre angestammten Halle nutzen wollen. „In diesen Zeiten brauchen wir aber Kompromisse und Kompromisse tun immer allen ein wenig weh“, fügt Lembke an. „Die Stormarnhalle ist unsere einzige Mehrzweckhalle. Wir benötigen sie für Treffen, wie zum Beispiel für größere Parteizusammenkünfte, die Feuerwehrversammlungen und so weiter“, klärt der Bürgermeister auf.

Die Herrichtung der Halle für solche Veranstaltungen benötige jeweils vier Mitarbeiter, die insgesamt vier Stunden damit beschäftigt seien. Jeder Umbau bedeute also 16 Arbeitszeitstunden für städtisches Personal. Die Verwaltung habe sich dafür entschieden, diese Räumlichkeit fest für Treffen anzubieten, die wegen der Abstandsregeln sonst nicht möglich wären. „Außerdem ist die Halle durch unseren Technikdienstleister SLS entsprechend hergerichtet. Wir können nicht für jedes Handballtraining auf- und abbauen“, sagt der Verwaltungschef. „Ich verstehe die Politiker, die jetzt Kritik äußern. Die geraten durch die Bürger aus den Vereinen unter Druck“, weiß Lembke.

„Außerhalb der Schulzeiten – auch am Wochenende – stehen alle Schulturnhallen für die Sportvereine zur Verfügung“, klärt Lembke auf. Das störe zwar einige Schulen, sei aber so entschieden. „Manche Schulen möchten dort Elternabende abhalten oder andere Versammlungen. Das geht nicht, dafür sind die Hallen nicht da.“ Elternabende sollen daher auch für die Stormarnhalle angefragt werden, denn die Schulsporthallen sollten ausschließlich für den Sport zur Verfügung stehen, sagt Lembke. „Wir alle müssen in diesen Zeiten flexibel sein. Es ist ganz klar, dass – wenn die Situation so bleibt – die Vereine sich darauf einstellen müssen, nicht die gewohnten Stunden an Hallenzeiten zu bekommen. Dann muss man eben auch mal draußen trainieren“, sagt der Verwaltungschef.

Er wolle nicht falsch verstanden werden. Er selbst habe diese Entscheidungen nicht gerne oder aus Willkür getroffen – man müsse aber konsequent bleiben. Das bedeute Einschränkungen für alle. Gute Nachrichten gebe es aus dem Bürgerhaus. Dieses sei nun – eingeschränkt – wieder für Vereine unter Wahrung der Hygienekonzepte nutzbar. Tanzcafés oder Veranstaltungen ohne Abstand seien aber noch nicht wieder möglich.

Dieser Beitrag wurde unter Presseartikel veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.