Ärger mit Laub – Stadt startet Pilotprojekt

Stormarner Tageblatt  09.09.2020

Big-Packs und Papiersäcke sollen Anwohner und Baubetriebshof-Mitarbeiter entlasten

In der Kastanienallee kann Laub bald in einem solchen Big-Pack, den Baubetriebshofleiter Dirk Blanke in der Hand hält, entsorgt werden. Metallgestelle werden die Säcke umfassen.  Link/Thissen,Dpa
In der Kastanienallee kann Laub bald in einem solchen Big-Pack, den Baubetriebshofleiter Dirk Blanke in der Hand hält, entsorgt werden. Metallgestelle werden die Säcke umfassen. Link/Thissen,Dpa
 

Susanne Link Bad Oldesloe Die Bauhofmitarbeiter sind gestresst, Anwohner ebenfalls. Der Übeltäter: Laub. Der fällt nämlich in manchen Straßen von städtischen Bäumen auf private Grundstücke beziehungsweise auf die angrenzenden Straßen. Und diese müssen laut Oldesloer Straßenreinigungssatzung von den Anwohnern bis zur jeweiligen Hälfte der Fahrbahn sauber gehalten werden. Darüber Ärgern sich vielerorts die Anwohner. Manche von ihnen würden das Laub dann zusammenfegen und illegaler Weise in städtischen Grünanlagen oder Regenabläufen entsorgen, berichtet Baubetriebshofleiter Dirk Blanke. Und das sorgt wieder rum bei den Bauhof-Mitarbeitern für Unmut. Deshalb startet die Stadt nun ein Pilotprojekt in zwei Straßen, um für beide Seiten eine Lösung zu finden.

Im Bereich der Kastanienallee/Heimstraße werden rund 50 sogenannte Big-Packs aufgestellt. Hier können Anwohner vom 21. September bis 16. November loses Laub entsorgen. Im Bereich Rümpler Weg erhalten Anwohner jeweils zwei Papiersäcke mit einem Fassungsvermögen von rund 200 Litern. Diese werden an vorher bekannt gegebenen Terminen abgeholt.

Beide Konzepte werden über den Herbst getestet. „Sollten wir vermehrten Missbrauch feststellen, dann werden wir das nicht wieder holen können“, sagt Bürgermeister Jörg Lembke. Ein weiterer Messwert für den Erfolg des Projektes sind die Fahrt- und Personalkosten. Die lassen sich laut Blanke derzeit noch nicht abschätzen. Fest stehen jedoch die Kosten für die Säcke und Big-Packs, die die Stadt bereits besorgt hat: rund 4000 Euro. Lembke rechnet damit, dass sich die Gesamtkosten in einem fünfstelligen Bereich liegen.

Statt das Laub zu entsorgen gebe es aber auch eine ganze Reihe von Anlagen, die den Rohstoff weiterverarbeiten, sagt Blanke. Doch in Zusammenarbeit mit Studenten der Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung (FHVD) Altenholz kam die Stadt zu einem eher durchwachsenen Ergebnis. Lediglich kompostieren sei eine Alternative gewesen, aber auch nur auf den ersten Blick. „Dafür ist Oldesloe zu klein beziehungsweise die Menge die wir produzieren zu gering“, sagt Blanke. Rund 600 bis 700 Tonnen Grünschnitt entsorge die Stadt jährlich.

Wenn das Pilotprojekt von Erfolg gekrönt ist, könnte eines der Konzepte laut Stadt in den nächsten Jahren ausgeweitet werden. Der Baubetriebshofleiter hat auch schon eine weitere Straße im Blick: Die Salinenstraße, mit ihren vielen Kastanienbäumen.

Dieser Beitrag wurde unter Presseartikel veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.