Exer: Freizeitflächen bis Januar gesperrt

Stormarner Tageblatt  03.12.2020

Stadtsprecherin Heesch: Kontakte beschränken, um Infektionszahlen weiter zu senken

Das gesperrte Skateland am Exer in Bad Oldesloe. Niemeier
Das gesperrte Skateland am Exer in Bad Oldesloe. Niemeier

Bad Oldesloe Die Kritik aus Lokalpolitik, Sportvereinen und den Schulen an der Corona-bedingten Komplettsperrung der Freizeitflächen am Exer war in den vergangenen Wochen immer lauter geworden. Die Forderung und Hoffnung auf eine Teilöffnung oder verstärkte Kontrollen als Alternativlösung bestand. Jetzt ist die Sperrung allerdings ohne Sonderregelungen bis Anfang Januar verlängert worden, wie die Stadtverwaltung bestätigte.
„Es gab einfach zu viele Verstöße gegen die Maskenpflicht und die Abstandsregeln in diesem Bereich. Wir verfügen aber nicht über das Personal, um das so engmaschig zu kontrollieren, dass man das verhindern könnte. Auch die Polizei konnte nicht dauerhaft vor Ort sein“, berichtet Stadtsprecherin Agnes Heesch. „Die Kontakte sollen weiter beschränkt werden, um die Infektionszahlen zu senken. Eine Öffnung gerade jetzt kam somit nicht in Frage.“
Skater berichten, dass es sie frustriere, dass es vor allem feiernde Menschen und illegale Partytreffen in den Abendstunden gewesen seien, die sich nicht an die Regeln hielten. Die Freizeitsportler berichten allerdings auch von Eltern, die ihre Kinder ohne Maske auf das Skateland ließen und Flyern von Covid-19-Leugnern, die versuchten, gegen die Maskenpflicht vorzugehen. Dass sie nun für dieses Fehlverhalten von Maskenverweigerern und schlechter Vorbilder bestraft werden, sei für sie, die sich an die Regeln hielten, unverhältnismäßig. Gegen die Maskenpflicht und Abstandsregeln sei nichts einzuwenden, denn das gebiete die Rücksicht. Die Sperrung treffe nun aber auch die, die vernünftig waren und sogar die Schulen.
Die weiterführenden Schulen der Kreisstadt hatten kritisiert, dass sie nicht wenigstens an Vormittagen weiterhin den Kunstrasenplatz nutzen können. Sie verfügen nach Aussage von Theodor-Storm-Schulleiter und Sportlehrer Martin Nirsberger allesamt über funktionierende Hygiene-Konzepte bei denen es zu keinen Problemen gekommen sei. 
„Es ist ja nicht so, dass es nun keine Außenflächen mehr für den Schulsport gibt. Die Schulen können die Sportstadien der Stadt weiterhin nutzen. Nur den Kunstrasen und die Flächen am Exer halt nicht. Es sind ausreichend Möglichkeiten im Trave- oder Kurparkstadion vorhanden“, sagt Heesch. Kontakt zu Vereinen und dem Kinder- und Jugendbeirat habe seitens der Verwaltung zu dem Thema durchaus bestanden, aber es gebe nach Abwägung durch den Bürgermeister und seine Mitarbeiter bis Januar keine andere praktikable Lösung als die Sperrung, um die Kontaktbeschränkungen durchzusetzen.
Im Skateland, auf dem Kunstrasenplatz, im Dirtpark und dem Street-Workout ist das Betreten daher bis zum 3. Januar rund um die Uhr verboten. Die Polizei kontrolliere nun auch häufiger auf Streifenfahrten, dass das Verbot eingehalten werde. Auch das Ordnungsamt der Stadt kontrolliere weiterhin stichprobenartig. Fakt sei aber, dass die Stadtverwaltung nicht über Außendienstmitarbeiter im Ordnungsamt verfüge. Ein Problem, das es auch schon in anderen Fällen abseits der Corona-Pandemie gab. „Ordnungsamtsmitarbeiter in Uniform, so wie man es aus größeren Städten mit einem kommunalen Ordnungsdienst kennt, gibt es bei uns nicht. Daher wird auch oft gedacht, es werde gar nicht kontrolliert, weil die normalen Mitarbeiter in Zivilkleidung unterwegs sind oder der Außendienst der Bußgeldstelle wird mit dem Ordnungsamt verwechselt“, führt Heesch aus. nie

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