Mini-Bahnhof am Steinfelder Redder, aber keiner in Poggensee

Stormarner Tageblatt  11.02.2021

Mit rund 300 Fahrgästen rechnet die Nordbahn an der neuen Bad Oldesloer Haltestelle ab 2024

Die Nordbahn unterwegs hinter dem Baugebiet Steinfelder Redder in Bad Oldesloe.  finn Fischer
Die Nordbahn unterwegs hinter dem Baugebiet Steinfelder Redder in Bad Oldesloe. finn Fischer

Finn Fischer
Bad Oldesloe Für die Bewohner des Steinfelder Redders und anderer umliegender Oldesloer Stadtteile baut der Nahverkehrsverbund (Nah-SH) eine neue Nordbahn-Haltestelle. Der Minibahnhof soll am Penny-Markt in der Lübecker Straße errichtet werden. Das hat die Stadtverwaltung im Bau- und Planungsausschuss mitgeteilt.
Eigentlich sollten der Lokalpolitik die Pläne von Nah.SH und Nordbahn bereits vor einem Monat vorgestellt werden. Doch aufgrund der Pandemie war das nicht möglich. Stattdessen berichtete Angelika Müller vom städtischen Bauamt von einer Videokonferenz, in der Einzelheiten über das Projekt „Bahnhof Ost“ erörtert wurden: „Der Haltepunkt soll im Frühjahr 2024 gebaut werden und die Nordbahn rechnet mit rund 300 Fahrgästen pro Tag.“
Ein richtiger Bahnhof wird hinter dem Penny-Markt natürlich nicht entstehen. Unter dem „Bahnhof Ost“ versteht die Stadt einen Bedarfshalt, also einen Bahnsteig, vergleichbar mit denen in Fresenburg oder Altengörs. Ausreichend Fahrradständer sollen vorhanden sein, ob auch ein kleiner Kiosk oder Getränkeautomat angedacht sind — wie sich einige Anwohner es wünschen — wurde noch nicht bekannt.
Nordbahn und Stadt wollen mit dem Projekt die ÖPNV-Anbindung von Oldesloe-Nord und Steinfelder Redder verbessern. Vom neuen Haltepunkt aus lässt sich der Oldesloer Bahnhof innerhalb von zwei Minuten erreichen, die Fahrt nach Bad Segeberg dürfte etwa 15 Minuten dauern.
Die Stadt hatte bei den Gesprächen mit dem Bahn-Unternehmen auch einen Bedarfshalt in Poggensee angeregt, allerdings eine Absage erhalten. Angelika Müller: „Wir haben explizit danach gefragt, aber dort wird das Potenzial nicht gesehen.“ Erst ab einer Einwohnerzahl von 5000 im Einzugsgebiet des Haltepunktes würde eine Anbindung aus Unternehmenssicht Sinn ergeben.
Die Politik hätte gerne einen Bedarfshalt in Poggensee gehabt. Wilfried Janson (Die Grünen): „Es ist natürlich sehr schade, dass das nicht geklappt hat.“ Den generellen Bau einer Bedarfshaltestelle hatte der Nahverkehrsverbund (Nah.SH) bereits 2018 bestätigt. Ein genauer Zeitplan war bislang noch nicht bekannt. 2017 hatte sich der Verkehrsverbund das erste Mal an die Stadt gewandt und gefragt, ob grundsätzlich Bedarf besteht.
Der Nahverkehrsverbund will in den nächsten Jahren landesweit sieben neue Haltestellen bauen. Geplant sind Stationen in Lübeck-Moisling, Eckernförde-Süd, zwei in Preetz, eine in Raisdorf-Ostseepark und eine in Rendsburg-Büdelsdorf. Die Bahnhöfe in Elmshorn, Westerland auf Sylt, Schwarzenbek und Neumünster sollen ausgebaut werden.

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