Ärger über Durchgangsverkehr

Stormarner Tageblatt  16.03.2021

Düpenau: Positionierung von Bodenschwellen zur Verkehrsberuhigung von Bürgern nicht bestimmbar

Schlecht einsehbare Kurve in der Düpenau.  Finn Fischer
Schlecht einsehbare Kurve in der Düpenau. Finn Fischer

Patrick Niemeier Verwirrung um die Formulierung eines politischen Beschlusses in Bad Oldesloe. Nach langen Protesten und dem Ziel, ihre Straße für den Durchgangsverkehr möglichst komplett sperren zu lassen, konnten Anwohner der Bad Oldesloer Düpenau die Lokalpolitik davon überzeugen, dass etwas geschehen muss.
Der Grund: Sie empfinden den Durchgangsverkehr zwischen dem Gewerbegebiet und Sehmsdorf als unzumutbar und manche Raserei als gefährlich.

Fünf Bodenschwellen sollen eingebaut werden

Als Kompromiss war der Einbau von fünf Bodenschwellen politisch beschlossen worden. Der Beschluss enthält die Formulierung: „Der Bürgermeister wird beauftragt, die Standorte der Bodenschwellen mit den Anwohnern abzustimmen.“
Darüber, was das bedeutet gehen die Auslegungen allerdings auseinander. Bürgermeister Jörg Lembke stellte klar, dass es für ihn bedeute, dass die Anwohner darüber informiert werden sollen, wo die Schwellen verlegt werden und dass sie Anregungen geben können, ob diese vielleicht einen Meter weiter verschoben werden könnten.
Ganz klar müsse aber auch sein, dass die Anwohner nicht bestimmen können, wo diese liegen werden, wie es teilweise aufgefasst wurde. „Wir als Verwaltung werden das im Endeffekt im Einklang mit den gesetzlichen Regelungen entscheiden. Wir können uns natürlich die Wünsche anhören, aber die Entscheidung liegt am Ende dann alleine bei uns“, sagt Lembke.
Jens Wieck (CDU) sah das etwas anders. „Wir haben einen glasklaren Beschluss, dass die Bürger da mit eingebunden werden, wo die Bodenschwellen liegen werden“, sagte er.

Verkehrstechnische Vorgaben entscheiden

„Man muss uns das dann auch schon überlassen, dass wir wissen, wie das funktioniert und was zu beachten ist“, stellte Bürgermeister Lembke klar. Entscheidend seien die gesetzlichen und verkehrstechnischen Vorgaben und nicht die Vorstellungen von Anwohnern.
Einer kompletten Sperrung, wie sie von manchen Anwohnern der Düpenau weiterhin langfristig gewünscht werde, erteilte der Verwaltungschef außerdem erneut eine Absage.
„Die Verkehrszählung hat auch ergeben, dass die Belastung dort nicht unzumutbar ist, auch wenn es feststellbar war, dass es natürlich Durchgangsverkehr gibt. Es ist keine Anliegerstraße und sie wird nicht gesperrt werden“, machte er deutlich.
Es bringe auch nichts, das Thema immer wieder neu zu diskutieren. Er verstehe die vorgetragenen Sorgen und daher sollen die Bodenschwellen und weitere Schilder für Abhilfe sorgen.

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