Stormarner Tageblatt 23.03.2021
Die Lösung, Bargteheider Personal nach Bad Oldesloe an den Poggensee zu lotsen, scheint vom Tisch zu sein
Patrick Niemeier Es schien eine pragmatische Lösung und eine geradezu glückliche Fügung zu sein. Es sah so aus, als wenn die Freibadsaison in Bargteheide in diesem Jahr aufgrund der Sanierungs-Verzögerung ausfallen werde. Damit wäre das Personal frei gewesen und könnte im Freibad Poggensee eingesetzt werden. So der Plan.
Stadtvertreter bestehen auf Saison 2021
Doch bei diesem spielt die Bargteheider Stadtpolitik jetzt, anders als in der Kreisstadt erhofft, nicht mit. Denn die Bargteheider Stadtvertreter haben laut der Bürgervorsteherin Cornelia Harmuth (CDU) bereits ihr Votum gefällt: Es wird eine Saison 2021 im Freibad Bargteheide geben. Zur Not mit Interimslösungen.
Für Bad Oldesloe bedeutet das, dass das Freibad Poggensee in eine unbewachte Saison startet. Denn auf Antrag der CDU war im Hauptausschuss mehrheitlich entschieden worden, dass wenn die Bargteheider Lösung nicht funktioniere, die Stadtwerke die Planungen für eine unbewachte Saison 2021 vorantreiben sollen – ohne weitere Alternativen zu prüfen.
Ausschreibung wurde abgelehnt
So versteht es auch Stadtwerke-Leiter Jürgen Fahl. „Meinen Vorschlag einen Ausschreibung zu machen, hatte man ja bereits im Januar offenbar vor allem aus Kostengründen abgelehnt. Wenn Bargteheide nichts wird, wovon ich noch nichts weiß, dann werden wir die unbewachte Lösung planen“, sagt er.
Auch dafür gebe es eine Menge vorzubereiten. Das Gelände, das in städtischem Besitz ist, müsse ja trotzdem gepflegt und gesäubert werden. Auch ist noch nicht entschieden ob trotzdem Umkleiden und Duschen genutzt werden können oder ob ein Kiosk und der SUP-Verleih wieder öffnen könnten.
Hier gab es bedenken, dass SUP-Verleih oder Kiosk den falschen Eindruck einer Überwachung des Badegeschehens erwecken könnten, wie Bürgermeister Jörg Lembke unlängst mitteilte.
Der Verwaltungschef hatte auch betont, dass eine Entscheidung für eine unbewachte Badestelle nicht bedeutet, dass eine Schließung damit endgültig vom Tisch sei. Denn zunächst müssten auch hier alle rechtlichen Rahmenbedingungen überprüft werden.
Letzte Resthoffnung besteht
Fahl möchte nun zunächst die finale Entscheidung der Bargteheider Stadtvertreter am 25. März abwarten. „Manchmal gibt es ja in der Politik auch noch überraschende Wendungen. Sollte diese Möglichkeit sich wirklich zerschlagen, planen wir die unbewachte Badestelle“, so der Stadtwerke-Leiter.