Hoffnung fürs Freibad Poggensee

Stormarner Tageblatt  31.03.2021

Nachdem die Personal-Leihe aus Bargteheide gescheitert ist, möchte die SPD andere Lösungen diskutieren

Eine unbewachte Saison am Poggensee. Patrick Niemeier
Eine unbewachte Saison am Poggensee. Patrick Niemeier

Patrick Niemeier Es gibt einige Dinge, die sind für viele Oldesloer heilig. Dazu gehören das Vogelschießen, dass der Wochenmarkt zwei Mal in der Woche stattfindet, einige Kulturveranstaltungen und das Freibad Poggensee. Doch das letztgenannte Heiligtum bereitet 2021 größer werdende Sorgen.

Bargteheider Personal steht nicht zur Verfügung

Die Hoffnung durch eine Personal-Leihe aus Bargteheide eine normale Saison im Freibad Poggensee zu ermöglichen, hat sich zerschlagen. Laut eines Beschluss des Hauptausschuss, der auf einen CDU-Antrag zurückging, würde nur noch eine unbewachte Saison möglich sein, nachdem der alte Betreiber für 2021 nicht mehr zur Verfügung steht.
Doch das möchte die SPD unbedingt verhindern und sie hat Mitstreiter aus anderen Fraktionen gefunden. Denn das Freibad ist in den Sommermonaten ein Anlaufpunkte unter anderem auch für die Familien, die sich keinen wochenlangen Urlaub leisten können oder den Weg an überfüllte Ostseestrände nicht antreten.
Jahrzehntelang sei es gelungen eine bewachte, lokale Badestelle anzubieten, das könne man nun nicht schulterzuckend hergeben. Vor allem weil zu wenige alternative Lösungen diskutiert wurden.
Zahlreiche Oldesloer Bürger hatten bereits ihren Unmut darüber bekundet, dass eine unbewachte Badestelle überhaupt als Option in Betracht käme. Das Freizeitangebot in der Kreisstadt sei sowieso in den Sommermonaten nicht sehr groß, eine unbewachte Badestelle sei mit dem jetzigen Freibad nicht zu vergleichen.
Auch die Zukunft der gerade erst im Vorjahr eröffneten Stand-Up-Paddling Station und des beliebten Kiosk waren bisher für den Fall einer unbewachten Badestelle noch komplett ungeklärt. Daher hat die SPD jetzt eine Sondersitzung des Hauptausschuss auf den Weg gebracht. Die nächste reguläre Sitzung wäre nämlich ansonsten erst im Mai und das sei zu spät, um noch angemessene Lösungen auf den Weg zu bringen. „Nur eine vorherige Sitzung kann noch wenigstens im Ansatz den Entscheidungsspielraum geben, eine umsetzungsfähige Lösung zu finden“, sagt Torben Klöhn (SPD).
Dieser Meinung sind auch Wilfried Janson (Die Grünen), Wolfgang Schmidt (Stadtfraktion) und der Ausschussvorsitzende Hajo Krage (SPD). Das reicht aus, um eine Sondersitzung des Hauptausschuss noch im April einzuberufen. Möglich macht das ein entsprechender Paragraph in der Geschäftsordnung. Man gehe auch davon aus beschlussfähig zu sein, selbst wenn eine Fraktion nicht an der Sitzung teilnehmen würde. Was sowieso eigentlich keine demokratische Möglichkeit sein soll.
„Ziel der beantragten Sitzung des Hauptausschusses soll es sein, über die Situation zu beraten und einen neuen Lösungsansatz zu finden, der ein Betrieb des Freibades als bewachte Badestelle ermöglicht. Die Beauftragung eines entsprechenden Dienstleisters käme hierbei grundsätzlich in Betracht“, heißt es in der Begründung für die Notwendigkeit einer Sondersitzung.
Fest stehe außerdem, dass wenn überhaupt, eine unbewachte Saison nur ein Interims-Notlösung sein könne. Spätestens 2022 müsse es dann ein neues Konzept und einen neuen Betreiber geben. Die Linken-Fraktion hatte zum Beispiel bereits klargestellt, dass sie das Freibad als nicht verhandelbar sehe. Das Ziel aller müsse sein, das Freibad in seiner bekannten Form zu erhalten, betonten auch SPD und Stadtfraktion in den entsprechenden Ausschüssen bisher.

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