Chorwettbewerb „Choralle“ in Bad Oldesloe

Stormarner Tageblatt  10.05.2021

Gesangswettkampf mit 600 Chorsängern aus Schleswig-Holstein und Hamburg im Herbst 2022

BAD OLDESLOE 35 Chöre aus Hamburg und Schleswig-Holstein, 600 Sängerinnenen und Sänger auf verschiedenen Bühnen, ein Rahmenprogramm in der Bad Oldesloer Innenstadt – all das klingt in Corona-Zeiten wie eine fast entfernte Kulturgalaxie. Doch im September 2022, wenn nach bisherigen Einschätzungen die Pandemie soweit im Griff ist, dass Chöre wieder proben und auftreten können, soll ein großes Chorfestival in der Stormarner Kreisstadt über die Bühne gehen. Die letzte Hürde für den gemeinsamen Wettbewerb des Landesmusikrats Schleswig-Holstein und seines Pendants in Hamburg wurde in der Bad Oldesloer Stadtpolitik jetzt genommen.
Die beantragten 9480 für eine Rahmenprogramm benötigten Euro werden zur Verfügung gestellt. Lydia Hofmann, Projektleiterin des Landesmusikrats SH, präsentierte das Vorhaben im Bildungs-, Sozial- und Kulturausschuss. Es gab Lob von allen Seiten. Bürgermeister Jörg Lembke zeigte sich stolz, dass der nur alle vier Jahre – und dann noch im Wechsel mit Hamburg – stattfindende Wettbewerb nach Bad Oldesloe kommen möchte. Das sei ein Zeichen für die gute Kulturarbeit vor Ort. Tatsächlich ist die Kreisstadt spätestens seit der Eröffnung des Kultur- und Bildungszentrums im Jahr 2016 weit über die Region hinaus für ein ambitioniertes und abwechslungsreiches Kulturprogramm bekannt. „Es ist gar nicht hoch genug einzuschätzen, welche Wirkung das für Bad Oldesloe noch mal haben kann, dass so ein Wettbewerb bei uns stattfindet“,freute sich Carsten Stock (SPD). Das unterstrich auch Hendrik Holtz (Die Linke). „Wir sind halt gar nicht so verschlafen, wie viele Leute immer meinen, gerade im Bereich der Kultur nicht. Dort haben wir viele Aktive hier vor Ort, die ein tolles Programm zusammenstellen. Darauf können wir stolz sein. So ein Angebot von außen, wird das bereichern“, führte er weiter aus. Er dankte Bürgermeister Lembke und Bürgerworthalterin Hildegard Pontow (CDU), dass diese zusätzlich die Idee haben, die Chöre der Oldesloer Partnerstädte zu involvieren. Von den Möglichkeiten vor Ort überzeugte sich Hofmann bereits bei ihrem Besuch gemeinsam mit dem Team des Kulturbüros der Stadt.
Fingerspitzengefühl bewies die Lokalpolitik, als sie das beantragte Geld zusätzlich zu dem Kulturbudget von 30.000 Euro für lokale Vereine und Veranstalter bewilligte. Annelie Strehl (FBO) hatte zwar zunächst vorgeschlagen, die 9480 Euro aus diesem Fördertopf zu entnehmen, fand für diesen Vorstoß aber keine Unterstützung. Gerade nach der Pandemie sei es sehr wichtig, dass die Kulturschaffenden vor Ort ausreichend Geld erhalten, um wieder auf die Beine zu kommen und nicht noch geringere Budgets erhalten, betonte unter anderem Tom Winter (Stadtfraktion). Auch Anita Klahn (FDP) machte deutlich, dass die Kultur eher mehr als weniger Unterstützung brauche. Fast ein Drittel des Budgets für lokale Kulturförderung für 2022 jetzt schon zu verplanen, sei keine Option und auch ein ganz falsches Signal. So einigte man sich auch bei diesem einzigen Streitpunkt rund um das Thema im Endeffekt, so dass dem großen landesweiten Chorwettbewerb im Herbst 2022 nichts im Wege steht. Auch Musikschulleiter Marian Henze freute sich entsprechend. „Wir wollen natürlich daran teilhaben und gleichzeitig unterstützen“, sagte er.
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