Oldesloer Mediziner geben kühle Tipps für heiße Sommer-Tage

Stormarner Tageblatt  19.06.2021

Asklepios-Klinik: Zehn goldene Regeln für den Umgang mit den Temperaturen über 30 Grad

Patrick Niemeier

Der Kreis Stormarn ist gefühlt ein Glutofen. Pünktlich zu den Sommerferien zeigt die heiße Jahreszeit, was sie kann. Schon in den vergangenen Tagen kletterte das Thermometer über 30 Grad. Das bedeutet für Wetterexperten, dass eine Hitzewarnung ausgegeben werden muss.
Denn so sehr sich manche Mitmenschen über den Sommerausbruch passend zur Lockerung der Corona-Maßnahmen freuen, so gefährlich kann das Wetter für viele Menschen sein. Denn die Freude darüber, dass wieder mehr Treffen und Veranstaltungen möglich sind, lässt manche vergessen, dass sie gerade bei diesen Temperaturen auch ein wenig mehr auf ihren Körper und ihre Fitness achten müssen.
Das gilt vor allem dann, wenn Kinder, Senioren oder Menschen mit Erkrankungen nicht genug trinken und Wassermangel im Körper (Dehydration) droht oder Kreislauf ganz einfach bei den Rekordtemperaturen nicht mitspielt.
Das medizinische und pflegerische Team der Oldesloer Asklepios-Klinik ist auf mehr Patienten eingestellt, die durch die Hitze gesundheitliche Probleme wie Schwindel, Kopfschmerzen, allgemeine Kreislaufprobleme oder Unwohlsein entwickeln.
Auch Dr. Armin Frank, Ärztlicher Direktor der Klinik, erinnert die Stormarner nochmal daran, genug zu trinken. „An heißen Tagen verliert der menschliche Körper bis zu zwei Liter Wasser mehr als sonst. Das muss unbedingt nachgefüllt werden. Abhängig vom Gesundheitszustand und Aktivität sollte man zwei bis vier Liter körperwarme Getränke trinken, zum Beispiel Wasser, Gemüsesäfte oder erfrischende Tees.“
Daneben solle außerdem direkte Hitzeeinwirkung auf den Kopf vermieden werden. Nicht vergessen dürfe man auch, dass der Körper beim Schwitzen nicht nur Wasser sondern auch Natriumsalz verliere. Insgesamt wird man müde und ermattet schneller. Das sei im Straßenverkehr besonders gefährlich.
Stark betroffen sind auch Menschen mit Herzinsuffiziens oder koronaren Herzerkrankungen. Sie müssen noch vorsichtiger sein. Doch warum eigentlich? „Bei hohen Temperaturen muss das Herz mehr Blut durch den Körper pumpen, daher macht die Hitze Patienten mit einer verminderten Pumpfunktion des Herzens besonders zu schaffen. Sie sollten dann jede Anstrengung vermeiden und sich in kühlen Räumen oder im Schatten aufhalten“, erklärt der Ärztliche Direktor.
Das medizinische Team der Asklepios-Klinik in der Kreisstadt hat daher eine Liste mit den zehn wichtigsten Regeln für den Umgang mit Hitze entwickelt.

Und so lauten diese zehn Regeln:

1. Tragen Sie luftige Kleidung und eine helle Kopfbedeckung, wenn Sie in der Sonne unterwegs sind.

2. Halten Sie sich möglichst in kühlen Räumen auf.

3. Vermeiden Sie körperliche Anstrengung.

4. Setzen Sie sich nicht der prallen Sonne aus (zum Beispiel bei der Arbeit im Garten).

5. Gönnen Sie sich eine verlängerte Mittagspause, machen Sie Siesta.

6. Bevorzugen Sie leichte Kost wie Gemüse, Fisch oder Obst.

7. Trinken Sie mehr als sonst, „immer über den Durst“, aber keinen Alkohol und nicht zu kühle Getränke.

8. Trinken Sie nicht zuviel auf einmal, denn pro Stunde können Sie nur 500 bis 800 ml Flüssigkeit aufnehmen und sinnvoll verwerten. Am besten trinken Sie über den Tag verteilt jede Stunde ein Glas Wasser, auch wenn Sie noch keinen Durst haben.

9. Bei Hitze verbraucht der Körper mehr Natrium, Magnesium und Calcium. Deshalb ist es ratsam, dementsprechend angereicherte Mineralwässer zu trinken. Herz- und nierenkranke Menschen sollten allerdings aufpassen und ihren Arzt befragen, welche Wassersorten und -mengen für sie geeignet sind.

10. Lassen Sie niemals Kinder oder Haustiere in einem geparkten Auto zurück.

Wichtig sei es auch, dass im Notfall immer die 112 verständigt werde. Das gilt erst Recht, wenn der Verdacht auf Hitzschlag oder Kollaps bestehe.
„Bringen Sie den Betroffenen an einen kühlen Ort, lockern Sie seine Kleidung, kühlen sie mit feuchten Tüchern ab und reichen Sie Getränke, nicht zu kühl und nicht zu viel auf einmal“, erklärt das Team der Asklepios-Klinik.

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