Zeitplan für Entschärfung steht

Stormarner Tageblatt  15.07.2021

Evakuierungsgebiet in Bad Oldesloe ist festgelegt / Los geht es am Sonntag um 11 Uhr / Vier Bomben

Patrick Niemeier

Nachdem die Behörden am gestrigen Mittwoch getagt haben, wurde nun das Evakuierungsgebiet festgelegt und die Information der Bürger vorbereitet. Der Sonntag ist als Tag der Entschärfungen durch den Kampfmittelräumdienst bestätigt worden. Ein Zeitplan besteht laut Polizei schon. So ist der Beginn der Sperrungen für Sonntag 10 Uhr vorgesehen, sodass das noch festzulegende Gebiet bis 11 Uhr evakuiert ist und um 12 Uhr die Entschärfungen beginnen können. Entsprechend bereiten sich jetzt Feuerwehr, Polizei, Stadt und weitere beteiligte Behörden und Rettungskräfte auf den Großeinsatz am Wochenende vor. Da es dieses Mal mehrere Bomben sind, die an einem Tag entschärft werden sollen, geht man aktuell von einer deutlich längeren Sperrung als zuletzt aus. Am 2. Juli konnte der Bereich schon knapp zwei Stunden nach der Evakuierung wieder betreten werden. Damit sei aktuell nicht zu rechnen, heißt es.

Was über die vier Blindgänger bekannt ist
Die vier Blindgänger wurden bei Untersuchungen durch den Kampfmittelräumdienst gefunden, die von der Stadt Bad Oldesloe in Auftrag gegeben wurden. Es handelt sich um vier Blindgänger aus Angriffen der Alliierten im zweiten Weltkrieg. Das bestätigte die Stadt am Montag. Woher stammen sie? Vor allem im April 1945 war Bad Oldesloe einem massiven Bombardement durch Flugangriffe in den letzten Kriegswochen ausgesetzt. Doch auch zuvor hatte es bereits Luftangriffe auf Bad Oldesloe durch Alliierte gegeben, die gegen die Diktatur der Nationalsozialisten kämpften, die 1939 den zweiten Weltkrieg losgetreten hatten. Laut Informationen der Stadt handelt es sich um vier verschieden große Blindgänger. Ein Blindgänger soll 900 Kilogramm wiegen, die anderen drei 250 Kilogramm, heißt es.
Es gibt (Stand 13. Juli) noch keine fertigen Evakuierungspläne und es soll jeder „Bombentourismus“ durch Schaulustige verhindert werden, die an die Fundorte kommen könnten, erklärt die Sprecherin der Stadt Agnes Heesch.

Gerüchte um die Hebbelstraße sind falsch
In den sozialen Medien gibt es die Gerüchte, dass die Bomben in der Hebbelstraße gefunden worden seien. Diese sind komplett falsch, bestätigen Polizei und die Stadtverwaltung. Die Stadtverwaltung betonte gestern nochmal, dass bitte nicht die Polizei, Freiwillige Feuerwehr oder andere Behörden angerufen werden sollen, um nähere Informationen zu erhalten.
Ab Freitag gebe es eine städtische Hotline und natürlich sollen vorher alle Anwohner informiert werden. Es sollen keine Gerücht über die sozialen Medien verbreitet werden. Die Behörden werden alle notwendigen Informationen rechtzeitig veröffentlichen.
Zuletzt war in Bad Oldesloe ein Blindgänger in der Grabauer Straße am 2. Juli erfolgreich entschärft worden. Auch in den Vorjahren gab es regelmäßig Entschärfungen mit Evakuierungen im Stadtgebiet.

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