200 Einsatzkräfte und vier Bomben

Stormarner Tageblatt  19.07.2021

Vier Blindgänger am Sonntag in Bad Oldesloe erfolgreich entschärft / Bürgermeister dankt Einsatzkräften

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Rund um das Evakuierungsgebiet wurden die Straßen gesperrt. Ann-Sophie Bäth
 
Das THW Bad Oldesloe im Bomben-Einsatz. Ann-Sophie Bäth

Patrick Niemeier, Peter Wüst und Ann-Sophie Bäth

Vier Bomben-Blindgänger auf einen Streich – es war eine Herausforderung für den Kampfmittelräumdienst und ein Großeinsatz für 200 Einsatzkräfte am Sonntag in Bad Oldesloe. Bereits am Morgen versammelten sich THW, Rettungsdienst, das SEG des Katastrophenschutzes des Kreises Stormarn, die Polizei und die Freiwillige Feuerwehr zur Lagebesprechung. Einsatzleiter Olaf Klaus, Gemeindewehrführer Bad Oldesloe, begrüßte auch die Wehren Rümpel und Pölitz, die den Einsatz ebenfalls unterstützten. Ebenfalls vor Ort waren neben Kreisbrandmeister Gerd Riemann auch Landrat Henning Görtz und Bad Oldesloes Bürgermeister Jörg Lembke. Die Stimmung war mit dem Blick auf gleich vier Blindgänger professionell, aber bei bestem Sommerwetter auch ein wenig angespannt. Allerdings griff augenscheinlich jedes Rädchen ins andere. Die lokalen Einsatzkräfte sind mittlerweile was Entschärfungen von Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg angeht auch fast schon routiniert in ihren Abläufen. Erst am 2. Juli war ein Blindgänger in der Grabauer Straße entschärft worden. Zum Abschluss der Vorbereitungsphase sprach Bürgermeister Lembke zu den Einsatzkräften. Außerdem wurde eine Gedenkminute für die Opfer der Unwetterkatastrophen im Süden und Westen Deutschlands eingelegt.

Gedenkminute für die Flutopfer
Anschließend schwärmten die unterschiedlichen Trupps im Stadtgebiet aus. An verschiedenen Stellen wurden Feuerwehrzüge positioniert, die den Brandschutz für die nahe A 1 und für das Stadtgebiet sicherstellten. Das THW, die Polizei und auch Helfer der Feuerwehr sorgten außerdem für die Sperrungen der Wege und Straßen in das Evakuierungsgebiet, das um 11 Uhr geradezu vorbildlich geräumt war. Dieses Mal kam es nicht zu Verzögerungen durch Bürger, die die Evakuierung ignorierten. Einige Anwohner nutzten das Angebot der SEG in den Räumen der Kurparkschule Zuflucht zu finden. Die Betreuung war professionell sichergestellt.
Um 12 Uhr konnten die Entschärfungen wie geplant im Ortsteil Rethwischfeld beginnen. Der genaue Lageort der Bomben war bis zuletzt geheimgehalten worden, um Bombentourismus zu verhindern, gerade nachdem in den „Sozialen Medien“ bereits viele Falschinformationen kursierten.
Knapp zwei Stunden nach Beginn der Entschärfungen der jeweils zwei britischen und amerikanischen Blindgänger hatten die zwei Bombenentschärfer und ihr Team die Arbeit ohne größere Probleme verrichtet. Vier Blindgänger an einer Fundstelle waren auch für Oliver Kinast, Leiter des Kampfmittelräumdienstes Schleswig-Holstein, ein außergewöhnliches Ereignis. Zwei Detonatoren der britischen Bomben mussten außerdem vor Ort aus Sicherheitsgründen gesprengt werden. Ihr Transport wäre zu gefährlich, erklärte er.
Bürgermeister Lembke und Gemeindewehrführer Klaus bedankten sich beim Kampfmittelräumdienst und allen Einsatzkräften, nachdem die Sperrungen gegen 14 Uhr wieder komplett aufgehoben werden konnten und die Bewohner zurück in ihre Wohnungen durften.

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