Stormarner Tageblatt 21.07.2021
Kreis Stormarn: Retter und Helfer fuhren gestern Nachmittag los ins Unwettergebiet in Rheinland-Pfalz
Patrick Niemeier und Peter Wüst
Sie signalisierten es bereits seit einigen Tagen: Retter und Helfer aus Stormarn möchten im Katastrophengebiet in Rheinland-Pfalz helfen – jetzt können sie das auch ganz offiziell. Wie Andreas Rehberg, Fachbereich Sicherheit und Gefahrenabwehr beim Kreis Stormarn mitteilten sind die Einheiten noch gestern aufgebrochen. Das Land Schleswig-Holstein habe mitgeteilt, dass das Hilfsangebot von Rheinland-Pfalz angenommen wurde. Unter anderem werden auch einige Kräfte der SEG-Betreuung verlegt, die am Sonntag noch bei der großen Bombenentschärfung in Bad Oldesloe bereits im Großeinsatz waren.
„Insgesamt werden es 165 Einsatzkräfte sein, die aus Stormarn in die Katastrophenregion fahren werden“, so Rehberg. Diese verteilen sich auf 145 Feuerwehrleute und 20 Mitglieder der Betreuungseinheit. Treffpunkt ist in Rheinland-Pfalz aktuell für Hilfskräfte der Nürburgring, von wo aus die Rettungs- und Hilfsangebote logistisch koordiniert werden. Zur Stormarner zweiten Brandschutzbereitschaft, die nach Informationen des Tageblatts, heute aufbrechen soll, gehören Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren Willinghusen, Nienwohld, Glinde, Stellau, Ahrensburg, Reinbek, Ahrensfelde, Oststeinbek, Havighorst, Trittau, Siek, Kronshorst und Großhansdorf.
Die Aufgabe der Stormarner Einsatzkräfte soll vor Ort sein, dass der Brandschutz und die Entlastung der lokalen Wehren sichergestellt werden. Die Stormarner Feuerwehrleute werden sich autark durch die Betreuungseinheiten versorgen beziehungsweise durch diese versorgt werden. Die ausrückende Betreuungseinheit wird von Helfenden aus dem ASB, dem DRK sowie dem MHD gebildet. Mit dabei ist auch ein Notfallkrankentransportwagen der SEG-Sanität zur Eigensicherung der Einsatzkräfte.
Im Verlauf des Dienstags bereiteten sich die Kräfte der unterschiedlichen Wehren vor. Fahrzeuge wurden bepackt und natürlich musste auch jeder der Ehrenamtler seine individuellen sprichwörtlichen sieben Sachen packen, bevor es schließlich gegen 16 Uhr losgehen konnte. Die Stormarner Helfer sammelten sich zunächst in Siek, von wo sie als Konvoi nach Neumünster fuhren, umd dort mit weiteren Rettungskräften aus ganz Schleswig-Holstein zusammenzutreffen. Großhansdorfs Bürgermeister Jan-Hinnerk Voß überreichte symbolisch noch ein paar Süßigkeiten an die Einheiten, damit diese sich die durchaus längere Anfahrt etwas „versüßen“ können.
„Der jetzt beginnende Einsatz von Feuerwehr und Hilfsorganisationen zeigt die große Bereitschaft aller an der Gefahrenabwehr Beteiligten, Menschen, in einer Notlage sind, zu helfen“, sagt Landrat Henning Görtz. Er danke allen Einsatzkräften, ihren Familien und auch den Arbeitgebern für die Einsatzbereitschaft und das aufgebrachte Verständnis. „Der Katastrophenschutz setzt damit ein starkes Signal für den Zusammenhalt in Krisensituationen“, so Görtz weiter. Das Ziel des Konvois aus Stormarn wird voraussichtlich am Mittwoch 21.Juli um 7 Uhr erreicht werden. Auch das Technische Hilfswerk (THW) in Stormarn bereitet sich derweil übrigens auf einen Einsatz im Hochwassergebiet vor. Der Fachzug Logistik machte sich ebenfalls am Dienstag mit sechs Fahrzeugen, drei Anhängern und 16 Helfern aus Bad Oldesloe auf den Weg in die Krisenregion.