Stormarner Tageblatt 29.10.2021
Bad Oldesloe: Veranstaltung fand schon 2020 nicht statt / Adventsmarkt soll ausgetragen werden
Patrick Niemeier
Aktuell bleiben nur Fotos und Erinnerungen aus Zeiten, als noch niemand an Abstandsregelungen, Hygienebeschränkungen oder Querdenker dachte: Das traditionelle Weihnachtsmannwecken auf dem Marktplatz wird es auch 2021 nicht geben. Diese Nachricht wird viele Oldesloer Familien traurig stimmen, aber die Pandemiesituation lasse eine verlässliche Planung und sichere Durchführung der Kult-Veranstaltung einfach noch nicht zu, sagt Inken Kautter, Chefin des Kulturbüros der Kreisstadt. Die Entscheidung sei mit schwerem Herzen getroffen worden.
Andrang passt nicht zur Pandemie-Rücksicht
Die Veranstaltung lebte regelmäßig davon, dass es ein großes, unübersichtliches Gewusel auf dem Marktplatz gab, wenn hunderte Kinder gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Bad Oldesloe auf die Suche nach dem noch schlafenden Weihnachtsmann gingen. Dieser fand sich dann in irgendeinem Haus rund um den zentralen Platz der Fußgängerzone, von wo aus er mit der Drehleiter nach dem Aufwachen „gerettet“ wurde.
An eine Beschränkung der Teilnehmerzahl, Abstände und Co. ist bei einem Event dieser Art nicht zu denken. Da man nicht wisse, wie sich die Pandemie-Situation bis Ende November entwickle und somit auch das Infektionsrisiko, dass sich in einem großen Gedränge mit ungenauer Teilnehmerzahl entwickle, sei die Absage für dieses Jahr nicht zu vermeiden. Schon im Vorjahr war die beliebte Veranstaltung zum Start der Adventszeit in Stormarn coronabedingt abgesagt worden. Ebenfalls wird erneut der kleine Weihnachtsmarkt am Mühlrad in der Kreisstadt abgesagt. Dieser wird vom Verein „Wir für Bad Oldesloe“ auf die Beine gestellt. Er hatte sich bis 2019 als augenzwinkernd „kleinster Weihnachtsmarkt im Norden“ einen sehr guten Ruf und viele Fans erarbeitet. Das führte aber auch dazu, dass er von der familiären Atmosphäre und zu Stoßzeiten vom Gedrängel vor den Punschbuden lebte. Die Zeit dafür scheint aber mit Blick auf die Pandemie noch nicht gekommen.
Allerdings – und das ist der Unterschied zum Vorjahr – müssen die Kreisstädter nicht komplett auf ein Angebot in der Adventszeit verzichten.
Denn vor dem Kultur- und Bildungszentrum soll es nach der zum Teil kritisierten Premiere 2019 eine Neuauflage eines kleinen Weihnachtsmarktes ab 26. November geben. Während es damals Lob für die optische Aufmachung gab, standen Öffnungszeiten und das gastronomische Angebot in der Kritik. Doch daraus sollen konstruktive Verbesserungen abgeleitet worden sein, heißt es. Kautter ist sich sicher, dass mit den Erfahrungen aus dem Premierenjahr „ein noch besserer kleiner Markt mit Mutzen, Crepes, Würstchen und Co. entstehen wird“. Ebenfalls findet außerdem der beliebte Adventsmarkt wieder statt, der ebenfalls 2019 zum ersten Mal im KuB über die Bühne gegangen war und 2020 komplett ausfallen musste. Jahrzehntelang hatte er zuvor in der Stormarnhalle stattgefunden. 2021 kommt er leicht abgespeckt zurück. „Wir werden mit Blick auf die Pandemie die Abstände, die Wege und Hygienevorkehrungen im Blick behalten, aber der Adventsmarkt an sich kann stattfinden“, gibt Kautter grünes Signal.
Im vergangenen Jahr hatte es kleine Alternativangebote in der Innenstadt unter dem Motto „Sternenstadt“ gegeben. So stand auf dem Marktplatz ein kleines Haus, in dem der Weihnachtsmann angeblich wohnt.