Stormarner Tageblatt 20.11.2021
Es sei fair, dass Geimpfte und Genesene am gesellschaftlichen Leben besser teilhaben können
Patrick Niemeier
Für Geimpfte und Genesene soll das gesellschaftliche Leben in Stormarn so gut es eben geht trotz der hohen Inzidenzen weitergehen können. Das stellt Landrat Dr. Henning Görtz klar. Angesichts der zahlreichen Neuinfektionen sei es alternativlos, dass man aber gleichzeitig klare Regeln für Ungeimpfte aufstelle. Dafür sieht er 2G als die richtige Lösung an.
„Ich halte viel von der 2G-Regel. So können wir das gesellschaftliche Leben aufrechterhalten“, sagt der Verwaltungschef. Ein Lockdown könne hoffentlich verhindert werden. Restaurants können geöffnet bleiben, Kinos und Theater müssen nicht ihre Türen wieder schließen und auch Sportveranstaltungen können besucht werden. Aber eben nicht von Ungeimpften.
„Wer geimpft oder genesen ist, kann am normalen Leben teilnehmen. Alle anderen haben die Möglichkeit sich impfen zu lassen“, sagt der Landrat. Er hoffe wirklich, dass so ein Lockdown in Schleswig-Holstein oder bundesweit verhindert werden könne. Im Zweifel müsse es vielleicht auch 2Gplus Regeln geben, bei denen auch Geimpfte und Genesene zusätzlich getestet sein müssen. Unvermeidbar, um die Situation in den Griff zu bekommen.
Wichtig sei neben dem Inzidenzwert aktuell vor allem auch die Hospitalisierungsrate, die angibt, wie viele Covid-19-Patienten umgerechnet auf 100 000 Bürger ins Krankenhaus müssen. Die Überlastung des Gesundheitssystems müsse verhindert werden. „Die Kliniken müssen, bei uns in Stormarn und in der Region, in der Lage bleiben, Menschen mit schweren Verläufen – leider zumeist ja Ungeimpfte – zu behandeln“, sagt der Landrat.
Gleichzeitig bleibe der Inzidenzwert aber durchaus wichtig. Man müsse feststellen können, wo sich wie viele Menschen im Kreis anstecken. Was die konkreten Regelungen vor Ort angehe, treffen die Landesregierung und das Sozialministerium in Kiel die Entscheidungen.
Man sei aber in engem Austausch mit dem Ministerium von Dr. Heiner Garg und auch über den Landkreistag werde Kontakt zu dem Thema gehalten. Entscheidungen vor Ort können höchstens, wie kürzlich in der Stadt Lübeck geschehen, über das Hausrecht in eigenen Einrichtungen und Gebäuden durchgeführt werden.Der Weg aus der Pandemie ist für Landrat Dr. Henning Görtz ganz klar gezeichnet. Für Impfverweigerer und -gegner besteht kein Verständnis. „Lassen Sie sich impfen, schützen Sie sich und andere!“, sagt der Landrat.