Keine Extratour für Schleswig-Holstein

Stormarner Tageblatt  03.12.2021

Von Shopping nur für Geimpfte bis hin zu Böller-Verkaufsverbot / Günther trägt alle Corona-Beschlüsse mit

Kay Müller

Verschärfte 2 G-Regeln, kein Verkauf von Böllern zu Silvester und weniger Zuschauer bei Großveranstaltungen – Schleswig-Holstein wird die neuen Corona-Regeln mittragen, auf die sich Bund und Länder bei ihrer gestrigen Konferenz verständigt haben. „Ein bundesweites Regelwerk war uns wichtig“, sagt Ministerpräsident Daniel Günther (CDU). So wird die Zuschauerzahl in Sportstadien und -hallen ab Mitte Dezember auf die Hälfte begrenzt. Wer Urlaub macht, muss in Hotels und Ferienwohnungen bei Anreise einen 2 G-Nachweis plus einen aktuellen Test vorzeigen. Und Ungeimpfte dürfen sich nur noch mit zwei Personen aus anderen Haushalten treffen.
Bereits ab morgen wird der Einzelhandel nur noch für Geimpfte geöffnet sein – mit Ausnahme der Geschäfte für den täglichen Bedarf wie etwa Supermärkte. Händler, Ämter und Polizei sollen Stichproben-Kontrollen machen, wer als Ungeimpfter im Laden erwischt wird, muss mit einem Bußgeld in dreistelliger Höhe rechnen – Händler allerdings nicht.
„Dieser Weg wäre allein in Schleswig-Holstein nicht beschritten worden“, sagt Günther, der sich dabei auf die Empfehlung des Expertenrates seiner Regierung stützt. Allerdings habe Hamburg diese Entscheidung schon getroffen und 14 weitere Länder hätten das angekündigt. „Da ist klar, dass Schleswig-Holstein nicht sagen kann: Wir machen als einziges Land nicht 2 G.“ Sonst hätte der Norden Einkaufsmöglichkeiten für Ungeimpfte geschaffen – etwa für Feuerwerkskörper. Allerdings werde das Land angesichts der vergleichsweise niedrigen Inzidenzen prüfen, ob es wie in anderen Ländern Versammlungsverbote zum Jahreswechsel erlässt.
Günther stellt klar, dass sich die Maßnahmen an Ungeimpfte richten. Unter ihnen gebe es die meisten Neuinfektionen, zudem sei der Großteil der in den Kliniken wegen Corona behandelten Menschen ungeimpft. „Ein weit überwiegender Teil unserer Pandemie ist nur noch darauf zurückzuführen, dass es einen kleinen Teil von ungeimpften Menschen gibt.“ In Schleswig-Holstein seien nur 13 Prozent der über 18-Jährigen nicht geimpft, obwohl sie sich impfen lassen könnten – also 380 000 Menschen von 2,9 Millionen Einwohnern. Die würde eine allgemeine Impfpflicht treffen, die im Bund ab Mitte Februar eingeführt werden könnte.

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