Stormarner Tageblatt 13.12.2021
Im Vergleich zum Frühjahr hat sich die Zahl der Zentren im Kreis verringert
Patrick Niemeier
Am Arbeitsplatz 3 G- und 2 G plus-Regelungen bei manchen Treffen und Veranstaltungen führen vor allem für Ungeimpfte, aber eben auch für manche Geimpfte zu der Notwendigkeit, sich testen zu lassen. Doch es existiert im Kreis Stormarn längst nicht mehr die große Anzahl an Corona-Teststationen wie noch im Frühjahr.
Die Kreisverwaltung und vor allem das Gesundheitsamt werden daher häufig von Bürgern angeschrieben. Aber auch interessierte Anbieter von Teststationen melden sich.
Warum haben nicht einfach alle ehemaligen Testzentren wieder geöffnet? Warum gibt es eigentlich relativ wenige Testmöglichkeiten im Kreis?
Kreis betreibt selbst keine Testzentren
„Ganz klar ist, dass wir als Kreis dafür keine Verantwortung tragen. Wir eröffnen nicht selbst Testzentren oder Teststationen“, erklärt Landrat Dr. Henning Görtz und möchte damit auch gleich das Missverständnis klarstellen, dass der Kreis sich nicht ausreichend kümmere.
Im Frühjahr waren zunächst die Regeln für Teststationen verschärft worden, gleichzeitig sank die pauschale Vergütung. Bei manchen Unternehmen, die vor allem den großen Reibach machen wollten, wurde das Interesse entsprechend geringer, weil auch zeitgleich die Nachfrage zurückging. Immer mehr Geimpfte, die sich nicht testen lassen mussten und zahlreiche Lockerungen der Regeln machten das Testen unattraktiver.
2 G plus lässt Nachfrage wieder steigen
Mit der Einführung von 3 G und 2 G p lus ist die Nachfrage jetzt wieder höher. „Und es ist für die Anbieter weiterhin ganz sicher kein Zuschussgeschäft“, erklärt Dr. Edith Ulferts, Leiterin des Fachbereichs Soziales und Gesundheit beim Kreis.
Doch nicht alle Anträge, eine solche Teststation einzurichten, könnten genehmigt werden. Genauer gesagt, bleibe es manchmal bei groben Anfragen. „Manchmal muss ich schon sagen, dass ich verwundert bin, wie einfach sich das manche Leute offenbar vorstellen, wenn ich die Mailanfragen lese. Natürlich gibt es eine Menge Anforderungen“, erklärt Cornelia Espig, aus dem Corona-Kompetenzteam des Kreises.
Ein Problem sei, sagt Ulferts, dass die Anfragen manches Mal kommen, bevor der jeweilige Anbieter das entsprechende Fachpersonal überhaupt zur Verfügung habe. Außerdem müssten die Regeln eingehalten werden. „Ich möchte jetzt nicht ins Detail gehen, aber ein Beispiel ist, dass manche Tests es nicht vertragen, bei null Grad gelagert zu werden“, sagt Ulferts.
Auch wenn Anbieter jetzt erneut eine Teststation eröffnen wollen, die das schon im Frühjahr gemacht hatten, müsse das genau überprüft werden. Denn neben der Qualifikation des Personals müssen zusätzlich die passenden Räumlichkeiten vorhanden sein.