Stormarner Tageblatt 24.12.2021
Das „Oldesloer Weihnachtshaus“ ist in der ganzen Region bekannt – alles begann mit einer Lichterkette
Susanne Rohde
Wir sind wir“, stellt Heiko Kück klar. Und damit meint der Oldesloer nicht nur seine Lebensgefährtin Jenny Reddig und die drei Söhne Michel, Lasse und Tom, sondern auch sein Haus, das inzwischen als „Oldesloer Weihnachtshaus“ über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist.
Mit ihrem Haus in der Ratzeburger Straße 7, das jetzt in der Weihnachtszeit ganz individuell gestaltet wurde, möchte sich die Familie auch ganz bewusst von anderen abheben. Und dass das Oldesloer Weihnachtshaus wirklich etwas ganz Besonderes ist, fällt jetzt, nachdem der benachbarte riesige Gebäudekomplex von Nordchemie abgerissen wurde, erst so richtig ins Auge.
„Jeder hat eben seinen Spleen, warum auch nicht“, meint Heiko Kück achselzuckend. Den „Spleen“ der extensiven Hausdekoration teilt er mit seiner Patchworkfamilie. Alles begann vor drei Jahren mit einer ersten Lichterkette am Giebel des Dreifamilienhauses, das mit Baujahr 1890 zu den ältesten Häusern der Kreisstadt gehört. Die Familie bewohnt den hinteren Anbau, der einst ein Stall war. Heiko Kück, der vor 16 Jahren seinen eigenen Betrieb „Haus & Hof Service Kück“ gründete, kaufte das Haus vor fünf Jahren und renovierte es.
Seit Anfang Dezember wird das große Gebäude von rund 300 laufenden Metern Girlanden und Lichterketten mit mehreren tausend LED-Lämpchen beleuchtet, die entlang der Fenster, Giebel und Hauskanten befestigt wurden. „Der Stromverbrauch ist gar nicht so hoch, aber es ist ein Haufen Arbeit“, gesteht Heiko Kück und deshalb bleibt die Weihnachtsdeko auch immer am Haus hängen. „Wer die Deko das ganze Jahr über hängen lässt, hat im Dezember weniger Stress“, lacht Jenny Reddig.
Dabei ist das Haus bereits jetzt ein Blickfang, den man einfach nicht übersehen kann. Dafür sorgen auch die fünf großen aufblasbaren Figuren, die neben dem Haus stehen. Der zweieinhalb Meter große Weihnachtsmann überragt sogar den Hausbesitzer um einen halben Meter, denn Heiko Kück ist mit fast zwei Metern Körpergröße selbst nicht eben klein. Auch ein Schneemann, ein Rentier und ein Lebkuchenmann gehören zu dem auffälligen und farbenfrohen Ensemble.
Ein besonderer Gag ist ein Weihnachtsmann, der in regelmäßigen Abständen aus seinem Schornstein herauskommt. „Der war früher auf dem Vordach, aber bei Sturm mussten wir ihn immer runter holen“, sagt Heiko Kück. Die leuchtende Weihnachtsdeko wird durch eine Zeitschaltuhr pünktlich jeden morgen um 5 Uhr für drei Stunden in Betrieb genommen. Abends startet sie dann wieder bei Eintreten der Dunkelheit.
„Unsere Nachbarn finden das alle toll“, sagt Jenny Reddig, die im kommenden Jahr am liebsten noch eine romantische Deko zum Valentinstag hätte. Und Sohn Tom wünscht sich eine Hasendeko zu Ostern. „An Halloween hatten wir auch ganz viel dekoriert, das war gruselig“, erzählt der Elfjährige. Da kamen dann auch prompt bis zu 200 Kinder vorbei, die von den verkleideten Hausbesitzern persönlich erschreckt wurden.
Inzwischen ist das Weihnachtshaus auch ein Hit in den sozialen Medien. „Es kommen fast täglich Leute vorbei, die sich unser Haus nur mal anschauen oder davor fotografieren lassen oder ein kleines Video drehen wollen“, erzählt Hausherr Heiko Kück.
Leider machen aber auch Vandalen nicht Halt vor der aufwendigen Deko. So hatten ein paar Chaoten nachts versucht, den Schneemann anzuzünden, was aber nicht gelang. Inzwischen hat eine Überwachungskamera den Platz vor dem Haus stets im Blick.