Stormarner Tageblatt 28.02.2022
Seit Freitag wehen vier Flaggen am Rathaus
Bad Oldesloe Vor dem Bad Oldesloer Rathaus wehten am Freitagabend vier Flaggen, die gemeinsam einen starken symbolischen Gehalt ergaben. Es waren die Flagge der Bundesrepublik, die Europaflagge, die Schleswig-Holstein Flagge und die Flagge der Ukraine.
Nachdem das souveräne Land in Osteuropa von Russland angegriffen wurde und sich im Kriegszustand mit seinem Nachbarland befindet, war es ein Zeichen der Solidarität der Bad Oldesloer mit den Menschen in der Ukraine.
Außerdem wurden auch das Rathaus und das Stadthaus in den Nationalfarben der Ukraine angestrahlt. Eingeladen hatten zu der Aktion Vertreter der SPD Bad Oldesloe auf Twitter und in anderen sozialen Netzwerken.
Vor Ort waren aber neben Bürgermeister Jörg Lembke (parteilos) auch zahlreiche andere Lokalpolitiker der verschiedensten Parteien, Vertreter von Vereinen und der Kirche, während die Flaggen gehisst wurden.
Jens Wieck, Vorsitzender der CDU in Bad Oldesloe, richtet sich mit klaren Worten an seine Mitbürger. „Wir alle sind geschockt und können es nicht glauben. Krieg in Europa, Krieg vor unserer Haustür“, sagt er.
„Viele Fragen quälen unser Herz. Warum können Konflikte nicht diplomatisch gelöst werden? Warum ist das letzte Mittel immer Gewalt ? Warum lernen Menschen nie aus vergangenen Zeiten? Wir alle wissen doch, dass ein Krieg nie Gewinner, sondern nur Verlierer hat“, macht Wieck das Entsetzen des CDU-Stadtverbands Bad Oldesloe deutlich.
Wieck möchte sich mit den politischen Fraktionen, dem Bündnis gegen Rechts und dem Kinder- und Jugendbeirat außerdem über mögliche Veranstaltungen oder Spendenaufrufe für die Menschen in der Ukraine beraten.
Der Stadtverordnete Hendrik Holtz (Die Linke) kündigte an, per Dringlichkeitsantrag ein Thema in die Stadtverordnetenversammlung der Kreisstadt einzubringen: „Bad Oldesloe wird den Menschen in der Ukraine in seinen Möglichkeiten Hilfe leisten und Schutz anbieten. Für den Fall von Fluchtbewegungen ist Bad Oldesloe bereit Menschen aus den betroffenen Kriegsgebieten aufzunehmen. Die Stadt Bad Oldesloe steht fest für ein Europa der Solidarität, der Verständigung und der Abrüstung“, soll der entscheidende Wortlaut des Antrags sein. „Jetzt ist es wichtig, den Menschen zu helfen und d einen sicheren Hafen anzubieten“, sagt Holtz.
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