49 Bäume müssen weg

Stormarner Tageblatt  15.03.2022

Bad Oldesloe: Fußweg- und Fahrbahnsanierung im Wolkenweher Weg / Ersatz soll gepflanzt werden

Die Bäume im Wolkenweher Weg müssen nun doch alle gefällt werden.  Niemeier
Die Bäume im Wolkenweher Weg müssen nun doch alle gefällt werden. Niemeier

Finn Fischer

Alle Bäume im Wolkenweher Weg in Bad Oldesloe müssen gefällt werden, damit Fahrbahn und Gehwege saniert werden können. Das ergibt sich aus den Planungen, die jetzt vom beauftragten Ingenieurbüro im Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschuss (UEVA) vorgestellt wurden. Allerdings soll es Ersatz geben. Auch auf Kosten der dortigen Parkplätze.
Die Lokalpolitik hat sich die Entscheidung mit dem Kahlschlag im Wolkenweher Weg nicht leicht gemacht. Doch letztendlich stimmten auch die Grünen für die „Variante 4“. Denn an der Fällung der Bäume führt kein Weg vorbei, wenn die Fußwege barrierefrei und die Fahrbahn die vorgeschriebene Breite haben sollen.

Erhalt von Bäumen ist nicht möglich
„Wir haben im Sommer 2020 eigentlich beschlossen, dass so viele Bäume wie möglich erhalten bleiben sollen“, sagte UEVA-Vorsitzende Annelie Strehl (FBO). Doch nach Vorlage der Planung sei ein Erhalt nicht möglich. „Ziel der Maßnahme ist es, eine Verbesserung der Straße für alle Beteiligten zu erreichen“, so Vorsitzende. Und dafür müssen die Bäume weg.
Warum das nötig ist, erklärt Jörg Müller von der Gosch & Priewe Ingenieurgesellschaft aus Bad Oldesloe. Das Unternehmen wurde zunächst damit beauftragt, mehrere Varianten zu erstellen und letztendlich eine eigene, von der Lokalpolitik vorgeschlagene Variante auf Umsetzbarkeit zu prüfen und zu skizzieren. „Daraus haben wir die vorliegende Planung erarbeitet und den Antrag auf Anerkennung der Förderfähigkeit fürs Land vorbereitet“, sagt Jörg Müller. Dieser sei im November bewilligt worden.
Die Neuplanung des Wolkenweher Weges gestaltete sich kompliziert. „Aufgrund der verschiedenen Breiten war es nicht möglich, einen einheitlichen Querschnitt zu erzeugen“, so Müller. Auch sei geprüft worden, ob einzelne Bäume stehen bleiben können. Doch die Ingenieure kamen zu dem Ergebnis, dass das nicht möglich ist. „Sinnvoller die Bäume, die im Weg stehen, komplett zu beseitigen und stattdessen neue und gleich auch etwas größere Bäume zu pflanzen“, sagt Jörg Müller.
49 Bäume müssen entfernt und 70 anschließend neu gepflanzt werden. Vielleicht werden es sogar noch mehr. Der UEVA hat in seiner jüngsten Sitzung angeregt, wenn möglich weitere Parkplätze zu streichen und stattdessen noch mehr Bäume zu pflanzen. Andreas Lehmann (fraktionslos): „Es ist schon jetzt ein Zusatz von etwa 50 Prozent bei den Bäumen. Ich wünsche mir, dass überall Bäume gesetzt werden, wo es möglich ist, auch zum Nachteil von Parkplätzen.“
Außerdem sei es sinnvoll, an der Heimstraße einen weiteren Fußgängerüberweg zu schaffen. „Es gibt viele Menschen, die dort gezielt zum Brenner Moor gehen und dementsprechend gibt es dort eine hohe Frequenz“, so Lehmann. Doch das müsste zunächst rechtlich geprüft werden. Denn erst ab einer bestimmten zu erwartenden Nutzung wäre eine Überquerung verkehrsrechtlich umsetzbar. Die „Krankenhaus-Kurve“ ist der einzige Bereich, in dem Parkplätze erhalten bleiben. Ansonsten werden, wenn überhaupt, nur einzelne Stellplätze geschaffen. Auch die Längsparkplätze zwischen B75 und Krankenhaus fallen weg – 50 Prozent aller Parkplätze. Die Kosten für den Umbau schätzt die Stadtverwaltung auf 3 522 000 Euro, von denen nach Prüfung des Antrags auf Anerkennung der Förderfähigkeit 2 880 700 Euro zuwendungsfähig sind. Das Vorhaben wurde mit einer Förderquote von 70 Prozent (2 016 490 Euro) in das Förderprogramm für den kommunalen Straßenbau 2022 aufgenommen.

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