1630 Geflüchtete aus der Ukraine in Stormarn registriert

Stormarner Tageblatt  16.04.2022

Aktuell ist die Flüchtlingslage im Kreis laut den Behörden relativ ruhig und gut im Griff

Benötigt Unterstützung: die Ausländerbehörde des Kreises Stormarn am Bahnhof in Bad Oldesloe.  nie
Benötigt Unterstützung: die Ausländerbehörde des Kreises Stormarn am Bahnhof in Bad Oldesloe. nie

Bad Oldelsoe Während in ihrer Heimat noch immer Bomben fallen und Raketen in Städten und Siedlungen einschlagen, haben sich bisher 1630 Menschen aus den Kriegsgebieten in der Ukraine in Stormarn in Sicherheit bringen können.
„Aktuell kommen auch gerade nicht mehr viele hinzu“, wie Andreas Rehberg, Fachbereichsleiter Sicherheit und Gefahrenabwehr beim Kreis, berichten kann. „Die Aufnahmeeinrichtungen des Kreises sind bis auf ein paar einzelne Flüchtlinge komplett leer“, beschreibt er die Situation. „Es ist relativ ruhig“, fügt er an.

Aktuell kommen kaum weitere Geflüchtete nach Stormarn
Landesweit zeige sich in vielen Orten ein ähnliches Bild. „Die Kapazitäten dieser Einrichtungen der Kreise in Schleswig-Holstein werden aktuell im Schnitt zu 30 Prozent genutzt“, sagt er. Da die Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes noch über freie Plätze verfügen, rechne er auch nicht damit, dass in den nächsten Tagen die Zahl der neu in Stormarn ankommenden Geflüchteten deutlich steigen werde.
Die Einrichtungen im Kreis sind derweil von Ehrenamtlern an hauptamtliche Mitarbeiter von Hilfsorganisationen übergeben worden. Das habe reibungslos funktioniert.
Die 1630 registrierten Geflüchteten konnten in den Städten und Gemeinden in entsprechenden Unterkünften der Kommunen oder in privaten Wohnungen untergebracht werden.
Doch auch wenn die beschriebene Lage in den Aufnahmeeinrichtungen in Ahrensburg (Kreissporthalle) und Bad Oldesloe (Katastrophenschutzzentrum) relativ ruhig sei, bedeute das nicht, dass es nicht hinter den Kulissen sehr viel zu tun gebe. „Zusätzlich zu den normalen Terminen konnten wir in der Ausländerbehörde bereits 240 Termine für Ukrainer anbieten, die ihre Anträge auf Aufenthaltstitel und ähnliche Dinge eingereicht haben“, sagt Rehberg. Andererseits sehe man in Relation zu den 1630 Registrierten, dass uns „das auch so schon noch monatelang beschäftigen wird.“
Viele Ukrainer hätten ein Interesse an schnellen Regelungen ihres Aufenthalts, damit sie in Stormarn – beziehungsweise generell in Deutschland – arbeiten können. Auch Arbeitgeber seien zum Teil interessiert daran, schnelle Lösungen zu finden. „Wir versuchen das dann zu bündeln und auch gesammelte Termine anzubieten, damit das schneller im Sinne aller Beteiligten gehen kann“, sagt Rehberg.

Ausländerbehörde in Stormarn sucht dringend Mitarbeiter
Immer sei das aber halt nicht möglich. Dringend suche man für den Bereich der Ausländerbehörde auch mehr Mitarbeiter, die allerdings eine entsprechende Verwaltungsausbildung haben sollten. „Unterstützung ist dort tatsächlich dringend notwendig“, weiß der Fachbereichsleiter. Insgesamt wurde im März geschätzt, dass rund 3000 Ukrainer nach Stormarn kommen werden. Damals war man davon ausgegangen, dass Deutschland ungefähr eine Million Geflüchtete aufnehmen werde.
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