Stormarner Tageblatt 20.05.2022
Oldesloes Bürgermeister Lembke bezieht im Fall der Städtepartnerschaft klar Stellung
Patrick Niemeier
Kriselt es zwischen den Partnerstädten Bad Oldesloe und Olivet? Mit Interesse habe er die aktuelle Berichterstattung zum „Comité pour Olivet et Saint Pryvé Bad Oldesloe und Reinfeld“ verfolgt, sagt Bad Oldesloes Bürgermeister Jörg Lembke.
Langjährige Vorsitzende macht nicht weiter
Das Tageblatt hatte kürzlich berichtet, dass die langjährige Comité-Vorsitzende Sylviane Bourgé-Wendt genau wie Kassenwart Volker Griese überraschend für ihre Ämter nicht mehr zur Verfügung stehen. Das Comité droht seinen Vorstand zu verlieren, ohne Nachfolger in Sicht. Der Grund sei, dass die Vorstellungen wie eine lebendige Städtepartnerschaft aussehen soll, auf deutscher und französischer Seite sich wohl sehr unterschiedlich entwickelt haben in den vergangenen Jahren. Akuter Auslöser für die schlechte Stimmung sei die Absage eines Besuchs in Bad Oldesloe durch das „Comité de jumelage“, das in Olivet für die Pflege der Partnerschaft zuständig sei.
Dem Oldesloer Verwaltungschef ist derweil daran gelegen, klar zu machen, dass es keinesfalls grundlegende Probleme in der Partnerschaft mit Olivet gebe. „Diese Verstimmung ist etwas, was auf der Ebene der beiden Freundeskreise passiert. Dort muss man sich gerade neu aufstellen. Ich weiß, dass es da zu Differenzen gekommen ist.“ Er wolle das jetzt aber nicht überbewertet sehen: „Mit der Städtepartnerschaft auf offizieller Ebene hat das nichts zu tun“, erklärt Lembke. Im Gegenteil: „Mein Verhältnis zum Bürgermeister von Olivet ,Matthieu Schlesinger, ist unverändert gut.“ Er freue sich bereits darauf, eine Delegation aus der Partnerstadt beim Chorwettbewerb im Herbst in Oldesloe willkommen heißen zu können. Auch aus den Partnerstädten Kolberg und Beer-Yaacov erhoffe man sich Besuch bei der Veranstaltung. Nur das palästinensische Jifna habe bereits abgesagt, was aber auf die politische Gemengelage zurückzuführen sei.
Städtepartnerschaften sind alle okay
„Alle unsere Städtepartnerschaften sind intakt. Es gibt keinen Grund zur Sorge. Das möchte ich klar sagen. Manche Dinge müssen sich nur ab und zu neu finden“, sagt Lembke. Er hoffe die Städtepartnerschaften nach den Einschränkungen der Corona-Pandemie noch weiter ausbauen zu können.