Was ist der Stadt Kultur wert?

Stormarner Tageblatt  28.05.2022

Lokalpolitik in Bad Oldesloe uneinig über Höhe der Kulturförderung für 2024 und 2025

Die Pinneberger Skate-Punk-Band „Holly would surrender“ beim beliebten Kub-Saal-Klub, einem Format für Indie- und Alternative-Bands in Bad Oldesloe, das ohne Födergelder nicht möglich wäre.  Patrick Niemeier
Die Pinneberger Skate-Punk-Band „Holly would surrender“ beim beliebten Kub-Saal-Klub, einem Format für Indie- und Alternative-Bands in Bad Oldesloe, das ohne Födergelder nicht möglich wäre. Patrick Niemeier

Patrick Niemeier

Kulturelle Projekte – das ist kein Geheimnis – gibt es in Bad Oldesloe schon seit vielen Jahren in großer Zahl. Nicht nur im Kultur- und Bildungszentrum (Kub), sondern auch quer durch die Stadt und in den Vereinen gibt es zahlreiche Aktionen, Konzerte und Veranstaltungen.

Viele Projekte nur durch die Förderung möglich
Viele Projekte – gerade im alternativen und Hochkulturbereich – sind allerdings nur möglich, weil sie durch die Stadt Bad Oldesloe gefördert werden. Häufig handelt es sich dabei auch um Formate, die gerade für junge oder ältere Kulturfans wichtige Lücken im Kulturangebot schließen oder Nischen-Programme erst ermöglichen.
Eigentlich war die Kultur-Gesamtfördersumme im September 2019 auf 30000 Euro festgelegt worden. Das sollte für fünf Jahre so bleiben. Doch im Herbst 2020 wurde – auch mit Blick auf die Corona-Pandemie – die maximale jährliche Förderung für die Jahre 2021 und 2022 auf 40000 Euro jährlich erhöht.
Damals war noch nicht absehbar, wie lange die Pandemie gehen und welche massiven Auswirkungen sie auch auf die Kulturszene haben würde. Aktuell wurde daher aus den Kreisen der kulturell Aktiven in der Kreisstadt der Wunsch geäußert, die Erhöhung auf 40000 Euro auch in den Jahren 2023 bis 2025 fortzusetzen. Denn die Pandemie habe deutliche Spuren hinterlassen. Manche Veranstaltungsformate müssen fast bei null anfangen, andere Vereine haben Mitglieder und Aktive verloren.

Linke möchte keine zeitliche Beschränkung
Während es im Bildungs- und Kulturausschuss noch so aussah, dass diesem Wunsch ohne viel Diskussion nachgekommen werde, entwickelte es sich in der Stadtverordnetenversammlung nun anders. Die Linke forderte nämlich, ganz ohne zeitliche Begrenzung bei der Erhöhung zu bleiben. „Es ist naiv zu glauben, dass es 2024 oder 2025 eher weniger als mehr werden wird“, sagte Hendrik Holtz (Die Linke).
„Vielleicht werden wir dann eher 50000 oder 70000 Euro in die Hand nehmen müssen, um das bunte kulturelle Angebot zu erhalten, auf das wir in der Stadt immer so stolz hinweisen“, sagt Holtz. Eine Mehrheit fand sich für seinen Vorstoß nicht.
So sahen es SPD und CDU etwas anders. „Für 2023 können wir da mitgehen. Aber dann sollten wir es in den nächsten Haushaltsgesprächen diskutieren und auf ein stabiles Fundament stellen“, sagte Carsten Stock im Namen der SPD-Fraktion.
Und Jörn Lucas von der CDU betonte, dass eine Erhöhung auf 40000 Euro für 2023 unstrittig sei. „Aber danach sollten wir uns hinsetzen und schauen, was möglich und nötig ist“, sagte Lucas. Die Zukunft sei aktuell noch nicht so klar absehbar, dass man die Förderungen festlegen könne.
Doch auch dieser Antrag fand keine Mehrheit. Die fand sich im Endeffekt dann doch für den ursprünglichen Vorschlag: Das Förderbudget wird bis 2025 auf 40000 Euro für kulturelle Projekte festgelegt.

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