Stormarner Tageblatt 02.06.2022
Ausstellung zu Hans Wöltje und Robert Kersten vom 2. bis zum 9. Juni im Foyer der Volksbank Stormarn
Patrick Niemeier
Am 2. Juni jährt sich der offizielle Todestag von Hans Wöltje zum 80. Mal. Der 1897 in Brasilien geborene und zum Ende seines Lebens in Bad Oldesloe beheimatete Wöltje war von den Nationalsozialisten mit 43 Jahren in das KZ Dachau gebracht worden, wo er offiziell am 2. Juni 1942 verstorben sein soll.
Genaues Todesdatum vermutlich bereits Monate vorherAuch wenn neue Forschungen ergeben haben, dass Wöltje wohl bereits am 3. März in Hartheim auf grausame Art durch die Nationalsozialisten vergast wurde, wird als offizielles Datum seines Todes weiterhin der 2. Juni 1942 angegeben. Offenbar hatten die Schergen der Nationalsozialsten damals versucht, die wahren Todesumstände zu verschleiern. Seit September 2010 wird dem durch ermordeten Wöltje in Bad Oldesloe auf besondere Art gedacht. Vor seinem damaligen Wohnhaus in der Hindenburgstraße wurde einer der Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig verlegt.
Ausstellung zu Hans Wöltje in der Volksbank StormarnDamit das Gedenken an Wöltje zusätzlich präsent und seine Geschichte auch beispielhaft für die NS-Verbrechen in Erinnerung bleibt, wird vom 2. bis zum 9. Juni im Foyer der Volksbank Stormarn – vor der der Stolperstein verlegt wurde – an das Leben und Leiden Wöltjes erinnert.
Laut der Stadt Bad Oldesloe werden persönliche Dinge aus dem Leben Wöltjes zu sehen sein. Die Exponate haben seine Nachkommen zur Verfügung gestellt. Darunter befinden sich Familienfotos, Briefe aus seiner Gefangenschaft und auch die offizielle Sterbeurkunde.
Die Veröffentlichung „Vergessene Opfer des NS-Regimes in Bad Oldesloe“, die vom ehemaligen Kreisarchivleiter und Kreiskulturreferenten Dr. Johannes Spallek geschrieben wurde, ist als Begleitheft zu der besonderen Ausstellung verfügbar.
Außerdem wird auf dem Oldesloe Friedhof am 2. Juni am Grab von Hans Wöltje eine Tafel aufgestellt werden, die über sein Leben informiert und ihm gedenkt.