Hitze-Lage in Stormarn stabil

Stormarner Tageblatt  20.07.2022

Wie Feuerwehren und Kliniken die heißen Tage meistern / Bevölkerung kann mithelfen

Patrick Niemeier

Kreisbrandmeister Olaf Klaus atmet kurz durch und wird dann deutlich: „Natürlich ärgern wir uns enorm, wenn wir zu einem Feuer gerufen werden und dann sitzen da Leute in kurzen Hosen und wollten ihre Würstchen grillen, während wir in voller Montur ankommen.“ Denn bei den Temperaturen sei es „alles andere als ein Spaß“ die dicke Schutzkleidung anzuziehen. „Wir versuchen schon, so wenige Einsatzkräfte wie möglich zu solchen Einsätzen zu schicken und so Kraft und Kreislauf zu schonen“, berichtet Olaf Klaus, der auch Gemeindewehrführer in Bad Oldesloe.
Es sei natürlich auch so, dass bei den Temperaturen die Kleidung schnell durchgeschwitzt sei. „Sie muss dann gewaschen und getrocknet werden“, berichtet Klaus. „Wir hoffen darauf, dass die Bevölkerung ihren Menschenverstand einsetzt und bei diesem Wetter auf Grillen oder Lagerfeuer auf trockenem Rasen oder Untergrund verzichtet“, sagt der Kreisbrandmeister.
Hoffen auf den gesunden MenschenverstandAuch die Rettungsdienste seien natürlich dankbar, wenn sich Menschen nicht unnötig in Gefahr begeben – zum Beispiel bei diesem Wetter Sport in der Hitze betreiben – und anschließend Hilfe benötigen. „Alle sind auf alles vorbereitet, freuen sich aber natürlich auch, wenn sie nicht ausrücken müssen“, sagt Klaus.
Bisher (Stand 19. Juli, 17.30 Uhr) sei man, was Feld- und Waldbrände angehe, in Stormarn sehr gut durch die heißen Tage gekommen. Es gab lediglich in Barsbüttel und bei Grönwohld zwei Einsätze am Rande von Erntearbeiten.
Die Feuerwehren im Kreis haben aber nochmal überprüft, ob ihre Tanklöschfahrzeuge alle befüllt sind. Außerdem seien Zisternen, Löschteiche und Regenrückhaltebecken kontrolliert worden, damit im Ernstfall genug Wasser vorhanden ist. „Das sind sowieso Dinge, die natürlich regelmäßig kontrolliert werden, aber wir haben noch eine Extra-Kontrolle mehr gemacht“, führt Klaus weiter aus. Außerdem stehen Bauern an verschiedenen Standorten als mögliche Unterstützung zur Verfügung. Sie haben ihre Gülle-Anhänger mit Wasser befüllt, erklärt Klaus.
Einsatzsituation
im Kreis bisher ruhigAndreas Rehberg, Fachbereichsleiter Sicherheit und Gefahrenabwehr, sieht bisher auch eine eher ruhige Lage in Stormarn. „Es ist kein übermäßig hohes Einsatzaufkommen. Für warme Sommertage ist das alles noch komplett im normalen Bereich. Wir sind aber so aufgestellt, dass wir auch mit einer Verschärfung der Lage umgehen könnten“, betont Andreas Rehberg. Sollte es zu Bränden kommen, sei es auch möglich, das Geschehen per Drohne der Technischen Einsatzleitung aus der Luft zu beobachten. „Das war bisher noch nicht notwendig“, sagt Rehberg.
Andrea Schulz-Colberg, Sprecherin des St.-Adolf- Krankenhauses in Reinbek, hat auch keine unerwarteten Auffälligkeiten aus der Zentralen Notaufnahme zu berichten. Es seien – wie schon seit Tagen – vor allem Senioren und pflegebedürftige Menschen, die dehydriert eingeliefert werden. Sie leiden an Nierenversagen nach fehlender Flüssigkeitszufuhr oder starken Kreislaufproblemen.

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