Stormarner Tageblatt 22.07.2022
Effizientere Anlagen das A und O / Kürzere Außenbeleuchtung / Energiemanager im Einsatz
Patrick Niemeier
Nicht nur Lieferketten sind in manchen Warengruppen unterbrochen und manche Produkte in den Regalen teurer geworden – auch die gestiegenen Energiekosten gehen nicht spurlos an den großen Supermarktketten vorüber. Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine erreichen den Einzelhandel auf verschiedenen Ebenen.
Doch nicht nur mit Blick auf die gestiegenen Kosten sei Energiesparen angesagt. Es gebe sowieso auch die gesellschaftliche Verantwortung, wie Rewe-Sprecher Thomas Bonrath betont: „Anlagen effizient betreiben und Energie im Markt einsparen – das ist das Gebot der Stunde, um seinen Beitrag in der momentanen Versorgungslage und -perspektive zu leisten.“
Rewe stellt Kühlregale um
Natürlich bemühe man sich, die Anstrengungen in diesem Bereich noch weiter zu verstärken. Doch schon seit vielen Jahren setze man laut Bonrath bei Rewe konsequent zum Beispiel auf moderne, energiesparende, geschlossen verglaste Kühlmöbel. Energieeinsparungspotenziale habe man außerdem durch den Einsatz von LED-Leuchtmitteln und einen bereits hohen Automatisierungrad identifiziert und genutzt.
Eine energieeffiziente Wärme- und Kältetechnik ist sowieso im Interesse der Supermärkte, um die Kosten gering zu halten. Um weitere Energiesparpotenziale feststellen zu können, setze Rewe auf Energiemanager. Diese analysieren die jeweiligen Marktverbrauchsdaten. Dabei können durch Wert-Abweichungen Probleme und Störungen frühzeitig erkannt werden.
Konkrete Maßnahmen – die von Standort zu Standort leicht anders sein können – seien zum Beispiel eine verkürzte Beleuchtungszeit im Außenbereich oder auch eine Außenbeleuchtung die auf Helligkeit beziehungsweise die Dunkelheit angepasst werde, erklärt Thomas Bonrath.
Einzelne Maßnahmen für jeden Markt in Stormarn und in der Region könne man allerdings nicht individuell benennen. In den verschiedenen Märkten gebe es dafür eigene „Energiebeauftragte“, die regelmäßig die Einsparpotenziale überprüfen. Somit sei es so, dass Rewe sowieso – auch ganz unabhängig von den Kriegsauswirkungen und steigenden Kosten – sehr aktiv sei, so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen.
Famila setzt auf Ausbau von Photovoltaikanlagen
„Wir stellen derzeit sämtliche Energieverbräuche noch einmal auf den Prüfstand und erörtern, wo wir noch mehr Energie einsparen können“, sagt Solveig Hannemann, Pressereferenting der Famila-Märkte.
„Wir forcieren zum Beispiel den Ausbau regenerativer Energien durch Photovoltaikanlagen auf den Dächern. Zudem werden die Leuchtzeiten der Außenbeleuchtung – vor allem Logo und Stellplatzbeleuchtungen – verkürzt und die Notausgangsbeleuchtung nachts ausgeschaltet“, erklärt sie.
Grundsätzlich sei es auch bei Famila allerdings so, dass Energie-Sparmaßnahmen schon lange ein Thema seien, um das Klima zu schützen und Kosten zu senken. Das sei nicht erst seit dem Krieg in der Ukraine mit seinen Auswirkungen so.
Beleuchtungen werden umgestellt
Es laufen entsprechend Modernisierungsarbeiten in verschiedenen Warenhäusern der Kette. Dabei wird die Beleuchtung umgestellt und alte Klima- und Kälteanlagen werden ausgetauscht. „Neue Warenhäuser werden sowieso nach aktuellsten Kenntnissen einer ökologischen und modernen Bauweise errichtet“, sagt Hannemann.
Allerdings sei es auch so, dass an einigen Stellen einfach keine Energie mehr weiter eingespart werden könne oder dürfe. So könne zum Beispiel die Beleuchtung in Märkten nicht einfach gedimmt werden. Hierzu gebe es gesetzliche Vorgaben, die erfüllt werden müssen. Entsprechend seien Einsparpotentiale an einigen Stellen auch irgendwann ausgeschöpft.