Stormarner Tageblatt 23.08.2022
Reaktion auf die Energie-Krise: Wassertemperatur gesenkt
Patrick Niemeier
Es wird etwas kühler im Schwimmbad in der Stormarner Kreisstadt. Und der Grund dafür ist schnell erklärt: Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine seit Ende Februar hat bekanntermaßen zahlreiche Auswirkungen, die auch in Stormarn zu spüren sind. Die Sanktionen und die Reaktionen der russischen Förderation darauf führen zur Gas- und Energiekrise.
Das Gebot der Stunde lautet daher quer durch das Land: Energie muss gespart werden. Das betrifft natürlich nicht nur Privatleute und Unternehmen, sondern auch Städte und Gemeinden. Der Betrieb eines beheizten Schwimmbads benötigt – dafür braucht man nicht viel Vorstellungskraft – eine Menge Energie.
Bis 1. August war das „Travebad“ in der Kreisstadt sowieso für die jährlichen Wartungsarbeiten geschlossen, sodass sich die Frage von möglichen Reaktionen auf die Energie-Krise erst nicht stellte. Mittlerweile ist die Schwimmhalle planmäßig wieder geöffnet.
„Auch wir haben Maßnahmen ergriffen, um Energie zu sparen. So haben wir die Wassertemperaturen in allen Becken um je ein Grad gesenkt“, sagt Daryl Bebenroth, Bereichsleiter „Bäder“ der Vereinigten Stadtwerke, die das Bad betreiben.
Allerdings sei es so, dass man natürlich sowieso schon seit Jahren immer daran arbeite, das Bad effizient zu betreiben. „So haben wir bereits 2020 eine Spülwasseraufbereitungsanlage eingebaut, die es uns ermöglicht, Abwasser aus der Badewasseraufbereitung aufzubereiten und dem Badewasserkreislauf wieder zuzuführen“, sagt Bebenroth.
Somit spare das Travebad sowohl Wasser als auch Energie, da das Wasser schon eine gewisse Temperatur habe und nicht mehr erwärmt werden müsse. Bebenroth macht allerdings auch klar, dass beim Sparen von Wasser und Energie Grenzen gesetzt seien. So müssten zum Beispiel gewisse Grenzwerte geseztlich eingehalten werden.