Eine Frage der Beleuchtung

Stormarner Tageblatt  27.08.2022

Alle Menschen sind aufgerufen Strom zu sparen / Oldesloe diskutiert über Weihnachtsbeleuchtung

Pflicht oder mal verzichtbar? Der Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz. Patrick Niemeier
Pflicht oder mal verzichtbar? Der Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz. Patrick Niemeier

Patrick Niemeier

Energie sparen ist eines der Gebote der Stunde und für den Winter. Bundes- und Landesregierung sowie Städte und Gemeinden rufen die Bürger dazu auch im privaten Bereich auf. Zahlreiche Unternehmen machen sich ebenfalls Gedanken, wie sie die steigenden Kosten senken können und zugleich auch der gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden.
Was wird aus der Weihnachtsbeleuchtung?Da stellt sich natürlich die Frage, was in der dunklen Jahreszeit rund um Weihnachten mit der traditionellen Weihnachtsbeleuchtung passiert. Denn da deutet sich ein Konflikt für viele Kommunen an. Kann diese einfach ganz „normal“ von Kommunen aufgehängt und genutzt werden? Würde man damit die eigenen Wünsche an die Bürger nicht ad absurdum führen? In Bad Oldesloe wird sich über diese Fragen aktuell bereits Gedanken gemacht. „Die Entscheidung, ob die Weihnachtsbeleuchtung in diesem Jahr ausbleibt oder ob die Leuchtzeiten bezieungsweise der Zeitraum verkürzt werden, will sich die Verwaltung offenhalten und die Entscheidung zu einem späteren Zeitpunkt treffen“, sagt Agnes Heesch, Sprecherin der Oldesloer Stadtverwaltung.
Beleuchtung als wichtiger Weihnachtsfaktor?„Besonders in der Weihnachtszeit sehen wir, dass der Wunsch nach Gemeinschaft steigt und so mancher auf der Suche nach Möglichkeiten ist, seine emotionalen Akkus wieder aufzuladen. Sicherlich bedarf es dazu nicht zwangsläufig einer Weihnachtsbeleuchtung, aber sie ist durchaus ein Baustein zur Schaffung einer weihnachtlichen Atmosphäre“, sagt Heesch.
Hört das Energiesparen also da auf, wo Beleuchtung für Verkaufsförderung und Atmosphäre benötigt wird? „Wir wissen dass auf der anderen Seite Symbole gerade in Krisenzeiten wichtig sind. Wir sind aufgerufen, alle unseren Verbrauch zu drosseln. Abgesehen davon lässt sich vorweihnachtliche Atmosphäre natürlich auch ohne den LED-Rausch schaffen“, sagt Heesch.
„Die wichtigsten Bereiche, in denen Kommunen Spielräume zum Energiesparen haben, sind die Beleuchtung und die Temperaturregelung in öffentlichen Gebäuden. Insofern könnte man die Anzahl Weihnachtsbeleuchtung oder die Brenndauer reduzieren oder die Beleuchtung auch später anstellen“, sagt Nicole Brandstetter, Vorsitzende der Wirtschaftsvereinigung.
Wirtschaftsvereinigung möchte sich abstimmen„Man sollte sie aber jetzt nicht komplett aus dem Stadtbild entfernen. Wir haben in Oldesloe den Vorteil, dass die Weihnachtsbeleuchtung bereits LED-basiert ist“, betont Brandstetter. „Wir sind derzeit in Gesprächen mit den umliegenden Gemeinden, ob diese ihre Weihnachtsbeleuchtung anschalten oder nicht. Was nämlich nicht passieren darf, ist, dass die Städte in eine Konkurrenzsituation aufgrund unterschiedlicher Handhabung mit der Weihnachtsbeleuchtung kommen“, erklärt Brandstetter die Haltung der Wirtschaftsvereinigung.
„Aus der heutigen Sicht können wir sagen, dass der Weihnachtsschmuck planmäßig aufgebaut wird, die Entscheidung ob die LED-Beleuchtung dann eingeschaltet wird, werden wir zu einem späteren Zeitpunkt treffen“, sagt Heesch abschließend.

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