Markt Bad Oldesloe Wochenzeitung 31.08.2022
Liebe Bürgerinnen und Bürger, vor vielen Jahren kursierte ein Spruch, den ich damals sehr lustig fand, weil er mir völlig paradox und absurd erschien: „Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht!“ Einige von Ihnen zucken nun vielleicht zusammen, angesichts der fehlenden Genderformulierung?
Katja Claus Foto: CDU/hfr
Aber vielleicht zucken Sie beim Lesen dieses Satzes auch, weil Sie bemerken, dass dieser Satz bei weitem an Absurdität verloren hat und in unserer gesellschaftlichen Mitte angekommen ist! Wie ist es möglich, und diese Frage beschäftigt mich nicht nur in einem philosophischen, sondern insbesondere in einem gesellschaftspolitischen Sinne, dass wir uns in einer „Multi-Kulti-Gesellschaft“ bewegen, das „Bunte“ im Leben preisen und jede*n nach der eigenen Vorstellung frei leben soll und im gleichen Moment brüllen intolerante Toleranzwächter*innen ihre Mitmenschen nieder, rempeln wir in der Stadt und drängeln auf der Autobahn und alles beflügelt von dem Gedanken, für sich selbst und ohne Rücksichtnahme das Meiste „rauszuholen“. „Wenn jede*r an sich denkt, ist an alle gedacht!“ Wollen wir dieses Verhalten weiterhin kultivieren? Wo wird es uns hinführen, was wird aus dem gesellschaftlichen Zusammenhalt, ohne den auch eine städtische Gemeinschaft, ein Landkreis oder ein Staat nicht bestehen kann? Wie kann man diese destruktive Entwicklung bremsen oder gar aufhalten? Die Antwort erscheint mir ebenso schwierig wie einfach: Durch unser gesellschaftliches Engagement, unser Miteinander und dadurch, eben nicht nur an sich selbst zu denken!
Auch aus diesem Grund engagiere ich mich in der Kommunalpolitik, denn hier kann ich meine Energie für unsere Stadt, unser Miteinander und unsere demokratische Entwicklung einsetzen. Und zudem bin ich ein Gegengewicht zu wenigstens einer Stimme, die unsere Entfaltung niederschreien will. Je mehr Menschen sich für ein Miteinander einsetzen und Rücksicht nehmen, desto weniger können Intoleranz und Spaltung sich durchsetzen.
Bleiben oder werden Sie gesund, seien Sie interessiert und wach, werden Sie aktiv!
Katja Claus, CDU
Stellvertretende Vorsitzende des Bildungs- Sozial- und Kulturausschuss